Australien, ja dieses mal sind wir nach Australien gereist.! - wie es dazu kam ? das war ein längerer Prozess .

Südafrika und Namibia sind eigentlich unsere Standard Ziele, aber dieses mal ist uns keine Route eingefallen, die uns etwas neues,aufregendes hätte bieten können. Sicherlich hätten wir auch einfach losfahren können, das Altbewährte war ja nie schlecht gewesen. Aber dieses mal sollte es was anderes sein.

Kurzzeitig  war Malawi noch in das Zentrum der Entscheidung gerückt. Aber im November ist dort mit einer starken Regenzeit zu rechnen. Da wir aber geplant hatten, wieder mit dem Camper unterwegs zu sein, haben wir davon recht schnell Abstand genommen. - Was nun ? (jammern auf hohen Niveau)

Es ergab sich, daß wir durch unser Reisebüro unseren Vertrauens ein recht interessantes Angebot für Fly & Drive(Camper) in Australien zugespielt bekamen. Aber Australien ist so groß - wir hatte etwas mehr als 3 Wochen zur Verfügung - viel zu wenig für Australien.

So mussten wir die ganze Sache etwas einschränken. Schnell war die 3 Städte Tour Adelaide - Melbourne - Sydney geboren . Also haben wir uns dann gedanklich  damit auseinander gesetzt. Was gibt es zu sehen, wie lang sind, oder müssen die Tagesetappen sein, was muss vorgebucht werden.

In Australien beginnt gerade der Frühling, also wird wohl nicht so viel los sein, wie während der Hauptsaison, das war klar. Das Wetter würde uns wohl alle Facetten bieten,  auch das war klar. GPS Karten wurden besorgt, Campingplätze gesichtet, und vieles mehr.

Auch mussten wir eine geeignete Unterbringung unserer beiden Aga`s (Agaponiden) sprich Zwergpapageien, finden. Das war mitunter der schwierigste Part, aber am Ende fanden sie doch einen Platz an der Sonne - die Schwiegermutter hat nach einigem Zögern dann doch eingewilligt - für alle Beteiligten die beste Lösung.

 

 

So die beiden Racker waren unter, Koffer sind gepackt. 30 Kg Freigepäck dank Qatar Airways - so viel hatten wir noch nie. Ganz ausgereizt haben wir das nicht, aber um es vorweg zu nehmen, viel zu viel hatten wir trotzdem eingepackt. Da wir mit dem Camper unterwegs sein würden, war natürlich auch eingeplant, unterwegs Wäsche zu waschen. Das hatten wir wohl beim Kofferpacken leicht verdrängt.

Der Flieger ging ab Frankfurt, sehr zeitig am Morgen, das bedeutete für uns, schon am Vorabend nach Frankfurt zu fahren und die Nacht in Flughafennähe zu verbringen .Durch diese Aktion konnten wir am morgen des Abfluges in aller Ruhe frühstücken und mit dem Shuttle zum Flughafen fahren -eingecheckt hatten wir schon online - die Reise konnte beginnen. Zuerst bis Doha , danach 15 Std. bis Adelaide - Horido.

Da sitzt er nun und grinst wie ein Honigkuchen Pferd 

Hab ja auch lange genug Zeit.

Die üblichen Essensgaben als Abwechselung des langen Fluges waren sehr erfreulich, selten so gut gegessen  auf einem Langstreckenflug.

Das Umsteigen in Doha gestaltete sich als problemlos, die Zeit war gut bemessen, somit  konnten wir die 2 te Etappe in Angriff nehmen

 

 

 

 

Die angesagten 15 Stunden vergingen im wahrsten Sinne " im Flug". Bisschen Kino , bisschen schlafen, ein wenig Internet surfen, schon war er da der Landeanflug in Adelaide. Die üblichen Einreisepapiere haben wir schon im Flieger ausgefüllt, aber die allfällige Einreise -überprüfung, die ja bekanntlich in Australien sehr scharf gehandhabt wird, mussten wir noch über uns ergehen lassen. In Neuseeland damals wurde das Gepäck noch durch Hunde abgesucht - das war hier zum Erstaunen aller nicht so. Ein nochmaliges Durchleuchten und eine Befragung  - und gut war es - wir waren drin !

Der Flughafen war recht überschaubar, schnell haben wir einen Geldautomaten gefunden, Geld getankt - mit der EC Karte - somit war gewährleistet, daß das wohl problemlos funktionieren wird. Manche EC Karten funktionieren nicht mehr in Australien, hier geht alles nur noch über die Kreditkarte und Pin. Auch egal ,damit hatten wir 4 Möglichkeiten an Geld zu kommen - ganz im Gegensatz zu unserem letzten Trip in die Kalahari und Namibia, als wir keine gültige EC Karte dabei hatten.

Mit Geld ausgestattet konnten wir dann eine SIM Karte erstehen und waren somit "ONLINE". die freundliche Dame am Kiosk zeigte und erklärte uns dann noch den Weg in die Stadt zu unserem Hotel, das wir ja für die erste Nacht bewohnen, bevor wir in unseren Camper umziehen. Also rein in den Bus und in die Stadt, ein kurzer Fußweg um den Block und wir waren da. Das Zimmer war bezugsfertig, es war ja auch schon gegen 18 Uhr . Auspacken war im Grund nicht, da wir ja schon am nächsten Morgen wieder alles einpacken müssten. Somit sind wir dann gleich aufgebrochen, um die Stadt zu erkunden. Viel ging ja eh nicht mehr, denn auch in Australien schließen die Geschäfte rechtzeitig. Lebensmittel Geschäfte und das ein oder andere Geschäft war noch offen. Für einen ersten Überblick hat es aber vollkommen gereicht. Die Müdigkeit hat dann so langsam den Entdeckerdrang abgelöst. Für ein lecker Abendessen im Steak House hat es aber noch allemal gereicht. Voller Erwartung sind wir dann ins Bett gefallen

Schnell und gut haben wir geschlafen, ein Frühstück zu uns genommen und mit einem Taxi sind wir dann zur Mietwagenstation gefahren.

Die Übernahmeprozedur war wie immer etwas zeitaufwändig, alle Papiere noch einmal durchgehen, versuchen noch irgendwelche Zusatzpakete zu verkaufen usw..

Auch mir hat man wieder eine Endreinigung angedreht, die ich aber schon mit eingeschlossen hatte. Gemerkt hab ich das auch erst  - zu Spät- aber wenn wir die Kiste abgeben, wollen wir doch mal schauen was da noch geht.

Das Erklären des Campers war schnell abgehandelt. In Namibia hat das wesentlich länger gedauert. Das kam uns aber entgegen, wir wollten ja los. Also dann soll es los gehen. erster Anlaufpunkt war der Campingplatz den wir zwar nicht vor gebucht hatten, aber den wir ins Auge gefasst hatten. Nun denn, GPS programmiert und prompt im Kreis gefahren. Irgend etwas stimmte da nicht so ganz. Als wir zum dritten mal an der Vermietstation vorbeikamen, musste dann doch Google Maps herhalten. Erstaunlicher weise hatte unser Camper sogar ein eingebautes Navi. Die Ansagen in dem Gerät waren noch etwas gewöhnungsbedürftig, außerdem war die direkteste Route eingegeben, daß wir nicht durch die ein oder andre Hofeinfahrt gefahren sind wundert uns noch heute. Aber - wir kamen an, einen Platz hatte man auch für uns, somit alles gut.

Ich kann nicht wirklich sagen, daß wir überrascht waren, da wir uns ja im Vorfeld doch schon recht eingehend über die Campingplätze in Australien informiert hatten, aber dann alles wirklich so vor zu finden wie es angekündigt war - hat uns dann doch recht positiv gestimmt. Sicherlich waren die einzelnen Stellplätze nicht ganz so urig wie in Namibia, aber die Ausstattung der Küchen, Toiletten und sonstiger Einrichtungen waren in einem tadellosen Zustand. Und um es vorweg zu nehmen - das blieb auch so die ganze Reise über.

Wir blieben auch gar nicht lange, sondern machten uns gleich auf, wieder die Stadt zu erkunden, einkaufen mussten wir ja schließlich auch. Das Einkaufen war recht schnell abgehakt, wenn gleich wir auch nach dem Einkaufen festgestellt hatten, das hier in Adelaide auch ein deutscher Discounter Fuß gefasst hat. Da konnten wir in Zukunft noch etwas sparen.

Der Rest des Tages war mit Erkundung der Stadt ausgefüllt, und ja die Bilder sind alle von diesem Tag, das Wetter gab alles.

 

Die Sonne hat aber nicht darüber  hinweg täuschen können, daß noch ein recht kühler Wind allgegenwärtig war. Für die nächsten Tage war dann auch eine Verschlechterung des Wetters angesagt, wir waren mal gespannt was das zu bedeuten hat. Für heute war aber alles gut, wir hatten viel Spaß, die Markthallen waren natürlich ein muss für uns, sowie auch der Botanische Garten - schließlich wollten wir ja bunte Vögel sehen und nichts verpassen.

Elefanten Füße gibt es hier auch, wenn auch ganz andere

Für den ersten Tag hatten wir  schon schön was erlebt und gesehen. Fotografieren in der Stadt war noch etwas ungewohnt, sollte aber mit der Zeit anders werden. Wir kamen noch früh am Nachmittag  wieder auf dem Campingplatz an. Schließlich mussten wir uns unser rollendes Zuhause noch untertan machen. Die Nutzfläche war knapp bemessen, für schlechtes Wetter musste vorgesorgt werden, sprich wir mussten uns mit dem Platz arrangieren lernen. Wenngleich wir auch jederzeit in den Campküchen kochen und Essen konnten, aber vielleicht wollten wir das ja nicht immer. In Afrika spielte sich das Leben und Kochen im Freien ab, aber offenes Feuer, und somit Grillen war in Australien durchgängig verboten. Auch war damit zu rechnen, daß das Wetter nicht immer so mitspielen würde, es war ja immerhin erst beginnendes Frühjahr hier in Australien.

Nachdem wir alles soweit organisiert hatten, bereiteten wir uns ein Abendessen zu, genug davon um auch für einen anderen Tag etwas einfrieren zu können. Ja ein kleines Eisfach im Kühlschrank war vorhanden, gleichwohl wie der Toaster und der Heisswasserbereiter.

   Nur um es vorweg zu nehmen, das war nicht

die klassische Arbeitsaufteilung. Manchmal musste man sich aus Platzgründen aus dem Weg gehen.

Nach einem gemütlichen Mahl genossen wir noch den ersten Sonnenuntergang, so viele würden es nicht werden, das konnten wir aber zu diesem Zeitpunkt nicht wissen

                                               

 

 

Die erste Nacht im Camper war ganz Ok, kühl aber nicht zu kühl. Der Morgen war durchwachsen, nicht recht sonnig aber trocken.

Schnell war das Frühstück abgehandelt, denn heute hatten wir einen längeren Ausflug auf der Liste. Das Barossa Valley mit den uns bekannten Weingütern stand auf dem Plan. Die etwa 100 km sollten uns nicht vor größere Probleme stellen. Zudem war es eine gute Gelegenheit, die Fahreigenschaften des Campers zu testen. Auf dem Weg in die Weingegend um Adelaide besuchten wir auch die "Whispering wall" eine Staumauer deren besondere Eigenschaft es ist, Schallwellen so gut zu übertragen, daß ein normales Gespräch auf der einen Seite der Mauer so gut übertragen wird, dass man es problemlos an der anderen Seite ca. 140 m weiter verstehen kann. Ganz so als würde die Person neben einem stehen. Das Ereignis ist sicher physikalisch leicht zu erklären, aber dennoch recht interessant.

Den dazu gehörenden Stausee sieht man auf der anderen Seite

man beachte die Wolkenfärbung, das Wetter ging stetig hin und her

 

Wie gesagt, das Wetter spielte Ping - Pong, besser war es die warme Jacke anzulegen.

 

Weiter ging die Fahrt. Diverse Weingüter waren nun unser Ziel. Penfolds, Jacobs Creek, Peter Lehmann um nur einige zu nennen. Mit probieren und trinken war leider nicht viel, das Auto musste ja auch wieder nach Hause gebracht werden. Das hat aber der ganzen Sache keinen Abbruch getan -" We had a nice day out" wie man so schön sagt

 

Penfolds ist sicher das bekannteste Weingut in Europa aus Australien. "The home of the Grange". Ein Wein der immer wieder mit Bestnoten bewertet wird, auch wenn das immer mit einer Geschmacksfrage verbunden ist. Eine Flasche des Guten kostet sicherlich an die 500 Euro, und da reden wir sicherlich nur von den Jüngeren Jahrgängen. Unser Jahrgang, " der 64 er" ist sicherlich, wenn noch gut, schlicht und einfach - unerschwinglich

Das Penfolds auch Brandy und, na nennen wir es einmal  einen Portwein herstellt, ist wohl nur einigen Kennern in Deutschland bekannt. Einen der Portweine hatten wir auf der Liste, zuhause stand ein runder Geburtstag an, so den Aperetiv werden wir mit dem Penfolds gestalten - hätten wir den nur schon gleich mitgenommen.

Das Wetter wechselte an diesem Tage von Himmel hoch jauchzend bis restlos betrübt, will heißen, wir hatten alles von Sonne bis Regen, oft sogar beides gleichzeitig. Das ganze tat dem Tag aber keinen Abbruch, es war alles in allem ein sehr schöner und informationsreicher Tag. Der Abschluss bildete noch eine Einkaufstour, einige Dinge hatten wir noch nicht bedacht.

 

Nach einem genüsslichen Abendessen und einem extrem teuren Bier, verschwanden wir recht bald in unserem "rolling Home", Fotos wurden gesichtet, überspielt, mit der Heimat Kontakt gehalten, noch etwas gelesen und denn eingemummelt geschlafen - die Nächte waren noch recht schattig.

Um noch einmal auf das Thema Bier zurückzukommen, wir hatten einen Sixpack hier auf dem Campingplatz gekauft, waren also nicht recht erstaunt über den Preis. Wir mussten allerdings zu einem späteren Zeitpunkt feststellen, dass Bier im allgemeinen wohl mit einem bekannten Edelgetränk gleich zu setzen ist. Zumindest mal vom Preis her. In der Zukunft sind wir dann auf Wein umgestiegen, der war im Verhältnis günstiger und auch oft besser.

Die Nacht war dann doch nicht so schlimm, die Schlafdecken haben gut warm gehalten. Einzig das herausklettern ins Freie war am Anfang gewöhnungsbedürftig, hat sich aber auch gelegt. Das Frühstück war dann recht gemütlich, das Tagesziel heute war dann -Glenelg - die Sommerfrische von Adelaide. Der kleine Badeort war bequem mit dem Bus zu erreichen, zurück sind wir dann mit der alten Tram Linie bis in die Innenstadt von Adelaide gefahren.

 

 

 

Der Vormittag in Glenelg sollte uns einen kleinen Vorgeschmack auf das zu Erwartende geben

Wir fuhren mit besagter Tram wieder zurück in die Stadt und verbrachten einen geruhsamen Nachmittag in den Markthallen, die wie ein Magnet auf uns  gewirkt haben.

Bei einem gemütlichen Bier ließen wir den Tag dann in Adelaide ausklingen - Ja bei einem Bier !

Morgen sollte es dann losgehen, rauf auf die Straße in Richtung Kangaroo Island. Wir waren gespannt

 

so ab jetzt werden auch die Bilder beim drauf klicken wieder Größer

 

Nach unserem opulenten Frühstück - Müsli und Kaffee - haben wir zusammen geräumt und sind aufgebrochen nach Jervis Bay, dem Fährschiff Ableger nach Kangaroo Island. Vorgebucht hatten wir die Fähre schon von Deutschland aus, nur um sicher zu gehen, daß wir auch an diesem Tag und zu unserer Zeitvorstellung eine Überfahrt bekommen würden.

Die Fahrt ging immer der Küste entlang nach Süden. Viele Kornfelder, Weinberge, wenn auch nicht so richtig bergig, und Weidefläche war das Bild, das uns bis an die Küste begleitete. Wir kamen doch schneller voran als gedacht, wir waren am Anfang lieber etwas großzügiger mit der Zeitbemessung, da wir ja noch keine großen Erfahrenswerte mit unserem Rolling Home hatten.

 

Wie gesagt, wir kamen zügig voran, obwohl es genügend Gründe gab anzuhalten und die Landschaft zu bestaunen. Wir hatten ja auch noch in Aussicht uns gemütlich in Jervis Bay, der Schiffslandestelle umzuschauen. Bei der Ankunft in Jervis Bay wurden wir da schnell eines besseren belehrt. Die Uferstraße führte uns direkt an den Fährableger, das war es dann auch schon, das, war Jervis Bay.zu bieten hat. Letztendlich musste ich sogar noch knappe 20 km zurückfahren um eine Tankstelle zu finden, um noch einmal voll zu tanken. Es ist leicht vorstellbar, daß das die teuerste Betankung des ganzen Urlaubes war !

Aber nun, so machten wir aus dem Umstand, daß wir viel zu früh an der Fähre waren einen Vorteil. Wir fragten im Terminal, ob es nicht möglich wäre, etwa eine Fähre früher zu fahren. Am Ende war das überhaupt kein Problem, nein es war sogar gut, da ich bei der Reservierung vergessen hatte, anzugebe, da unser Gefährt eine gewisse Höhe überschreitet, wäre es angeblich auf der gebuchten Fähre eng geworden. Also eine früher und die Rückfahrt wurde auch auf eine Fähre später gelegt, das kam uns wiederum zu pass, würden wir dann doch nicht in aller Herrgottsfrühe aufbrechen müssen, um unsere eigentlich vorbestellte Fähre zu bekommen. - Also alles gut.

 

Also nix wie drauf auf die Fähre.

Die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde.

Die See war ruhig,das Wetter war toll - wir waren gespannt

Kangaroo Island ist die  drittgrößte Insel Australiens. Die weitgehend endemische Flora und Fauna steht unter Naturschutz. Der Westteil der Insel war unser Ziel. Der Flinders Range Nationalpark. Die Insel ist in etwa 155 Km lang, das war auch so unsrere Wegstrecke, die wir zurück legen mußten, um zu dem von uns erkorenen Campingplatz, fast am Eingang des Flinders Range Nationalparks gelegen.

 

 

Die Fahrt alleine, bei bestem Wetter war schon sehr verheissungsvoll. Zwar sahen wir von der Tierwelt noch nicht allzuviel, eigentlich eher gar nichts, aber die Landschaft war schon sehr beindruckend. Allee gleiche Straßen, gesäumt von Eukalyptusbäumen. Gut, daß wir bei dem Verlassen der Insel in 3 Tagen eine spätere Fähre vorgesehen haben, es war schon ein gutes Stück weg bis zum Campingplatz. Den erreichten wir dann auch am Nachmittag, - auch er war vorgebucht- zur Sicherheit, wenn auch im nachhinein es nicht nötig gewesen wäre, aber egal.

Diesmal standen wir nicht auf einer Betonplatte, sondern einfach im Grünen. Das hatte schon mehr den Flair den wir im letzten Urlaub in Namibia und Südafrika kennen gelernt hatten. Nur offenes Feuer war hier verboten, wie wir später erkennen mußten auf allen Campingplätzen. Aber egal, Kochgelegenheit war ja an Board, sowie die Campküche war auch gut eingerichtet. Gekocht haben wir später dann in unserem Bus, zum Abwaschen sind wir dann in die Campküche gegangen, dort trifft man dann auf gleichgesinnte, immer wieder ein vergnügliches Erlebniss.

Da wir zeitig am Nachmittag angekommen sind, hatten wir noch genug Zeit, um uns auf die Suche der australischen Tierwelt zu machen. Das Licht war gut, wir sollten belohnt werden
Der kleine "Joey" war nur selten gut zu sehen. Auch muss ich zugeben, das über Kopf fotografieren ist nicht ganz so einfach. Die Jungs saßen ziemlich weit oben, der Winkel war ziemlich steil, so das ich mich daran erst mal gewöhnen musste. Bis jetzt hatte ich hauptsächlich Landtiere auf Augenhöhe vor der Linse. Also schnell um --gewöhnen, hier spielt sich so einiges auf den Bäumen ab.

 

Einfacher zu finden, aber auch nicht einfacher zu fotografieren war der Regenbogen Lorikeet, ein echter Papagei. Er ist sehr weit verbreitet, hat eine nicht geringe Geräuschkulisse. Für uns ein schön anzusehender Vogel, gilt aber in Australien als Schädling, da er den Lebensraum für einige andere Vogelarten einnimmt.

Aber auch auf dem Boden wurden wir schnell fündig, wir mussten noch nicht einmal den Campingplatz verlassen

 

Die an dem Campingplatz ansässigen Wallabys zeigten sich in der späten Nachmittagssonne. Sie waren nicht sehr scheu, etwas an den Menschen gewöhnt, ja schon fast neugierig. Ich möchte mich hier auch nicht festlegen  zu welcher Gattung diese Gefährten zu zählen sind. Ich habe für mich entschieden, alles was kleiner als ich durch die Gegend hoppelt sind Wallabys, der Rest sind Kangaroos.

Gegen Ende des Tages drehten wir noch eine Rund um den Campingplatz, der sehr weitläufig  war, einen kleinen Teich mit dazugehörigen Wasservögeln war auch vorhanden. Fast schon wieder zurück am Camper entdeckte Susie einen kleinen Gefährten, den wir hofften wenigstens einmal vor die Kamera zu bekommen, dass das so schnell passieren würde, hat uns dann selbst auch überrascht und sehr gefreut. Ein Echidna, oder auch Ameisenigel kreuzte unseren Weg. Es war noch ein sehr junges Tier und ließ sich ebenfalls nicht stören bei seiner Suche nach Nahrung, die wie der Name schon sagt, aus Ameisen aber auch aus Termiten besteht. Das lustige Tierchen ist Tag wie Nachtaktiv.

 

 

Mit diesen Eindrücken war der Tag dann für uns so langsam zu ende. Wir bereiteten noch unser Nachtmahl zu, der obligatorische Abwasch gehört dazu. Nachdem es gänzlich dunkel wurde haben wir uns in unseren Camper verzogen, Bilder gesichtet, mit zuhause Kontakt aufgenommen, den morgigen Tag geplant und schließendlich dick eingemummelt in den Schlaf versunken.

Die Nacht war kalt, der nächste   Morgen ließ uns das noch spüren.Die warme Decke zu verlassen war gar nicht so einfach. Aber erst einmal aufgestanden ging danach alles seinen Gang. Auch die Australier auf dem Platz hatten sich dick mit Mütze und Sweatshirt eingemummelt, lediglich die kurzen Hosen und die Flip-Flops lassen sie noch als typische Australier erkennen.

Als die Sonne über den Bäumen hervor kam, ließ es sich dann doch schön gemütlich  "draußen"  frühstücken. Heute war Nationalpark angesagt. das erste Ziel unserer Begierde waren die "Remarkable Rocks". Eine bizarre Steinformation - zum fotografieren wohl der Hammer, also auf geht's. Tierwelt war auf dem Weg nicht viel zu erspähen, Australien hat viele nacht- oder zumindest dämmerungsaktive Tiere. Ein Besuch im Visitor Center schaffte uns dann noch einen Überblick über die dargebotenen Wanderungen. Für den Nachmittag hatten wir da eine ins Auge gefasst - mal sehen.

 

 

 

Wenn gleich dieser Platz auch eine gewisse Magie ausübte, beschlossen wir dann doch weiter zu ziehen. Alllerdings war klar, daß wir zum Sonnenuntergang wieder hier sein würden. Natürlich machten wir noch einen Abstecher zur "Admirals Arch" am  Cape du Couedic. Parken war am dort befindlichen Leuchtturm angesagt. Ein "Holzweg" führt dann zur Admirals Arch und der dort befindlichen Neuseeland Pelzrobben Kolonie. Gut daß wir eine warme Jacke dabei hatten, es wehte eine steife Brise. Durch den Felsbogen konnte man auf das offene Meer sehen, sowie die in der Sonne aalenden Pelzrobben. Irgendwann wird die Erosion auch diesen Felsbogen heimgesucht haben. Gut, daß man keinen Gedanken daran verschwendet, daß man ja erst über dies Bogen laufen muss, um an diese Stelle zu gelangen. Viele Stalagniten hängen von der Decke, die Sonne spiegelt sich im Meer, es war nicht einfach mit der Belichtung.

 

Wir fuhren zurück zum Visitor Center um eine der angebotenen Wanderungen zu unternehmen. mit etwas Glück sollten wir Schnabeltiere zu Gesicht bekommen. Um es vorweg zu nehmen, dem war aber leider nicht so. Die Tiere sind sehr scheu - waren also im wahrsten Sinne abgetaucht. Auch wurde es um die Mittagszeit schlicht zu heiß, somit verzogen wir uns wieder ins Auto und suchten Abkühlung an der Küstenlinie.

 

 

Am Nachmittag kehrten wir schon früh auf den Camping Platz zurück. Zum einen wollten wir uns noch einen Tagesplan für den nächsten Tag zurecht legen, und wir legten das Abendessen etwas früher, wollten ja nochmals zu den Remarkable Rocks , zum Sonnenuntergang. Das würde auch bedeuten erst spät in der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Also Abendessen, abwaschen und danach Aufbruch, es sollte sich lohnen. Zuerst waren wir ganz alleine, später trudelten dann noch ein handvoll Reisende ein - alle mit dem selben Ziel- die Rocks im Sonnenuntergang

 

 

Wir glauben mal, daß die Bilder für sich sprechen. Mit der einsetzenden Dunkelheit machten wir uns dann auf den Rückweg zum Campingplatz. Die Fahrt durch die Nacht war recht aufregend, wurden die Straßen nun doch von allen Tieren , die man Tagsüber vermisst hatte, bevölkert. Langsam fahren war angesagt, vor allem auf Ausweichmanöver und Wallabys die recht forsch und überraschend die Straße überquerten.

Man bekam so langsam eine Ahnung, warum am Straßenrand doch immer wieder überfahrende Tiere lagen, -traurig, aber wohl nicht immer zu vermeiden.

So, wir hatten nun noch einen ganzen Tag auf Kangaroo Island. Für uns stellte sich nun die Frage, " sollen wir den Campingplatz auch die nächste Nacht nutzen" bezahlt hatten wir schon, oder wäre es nicht sinnvoller, etwas näher im Norden, in Richtung Fähre noch ein Nachtlager aufzuschlagen. War schließlich egal ob die Spritkosten oder der Platz bezahlt werden musste. - Wir entschieden uns für die Nord Variante, brachen also am Morgen auf und umkreisten die Insel in Richtung Norden, Landschaft und Wasser gab es genug. Der Vorteil der Aktion war auch eindeutig, wir müssten am Tag der Abreise nicht schon in aller Herrgottsfrühe losfahre, um die schon gebuchte Fähre zu erreichen.

 

Um ehrlich zu sein, wir hatten den richtigen Riecher. Irgendwann in der Nacht ist das Wetter umgeschlagen, zwar regnete es noch nicht aber die Bewölkung hatte stark zu genommen. Wir waren schnell auf der Fähre und verließen das wunderbare Eiland.

Von nun an hatten wir keinen so richtigen Plan mehr was wir wann, wo, und wie, erreichen wollten und sollten. Fest stand nur Melbourne und natürlich Sydney als Endpunkt.  Für den heutigen Tag hatten wir uns einen Überbrückungstag eingeplant. Für uns hieß das, erst einmal fahren. das Ziel war Wellington, am Murray River gelegen.Das Wetter war so lala, also nicht viel zu sehen, Fotos schon mal keine, der Weg war das Ziel.

Genau betrachtet kamen wir gut durch, wenn auch wir noch ein wenig mit dem Navi kämpften, die Einstellung  - der kürzeste Weg - war wohl nicht die beste Wahl. Wir kamen aber gegen späten Nachmittag in Wellington an. Einen Campingplatz hatten wir uns schon vorher ausgesucht, der hatte auch noch einen Platz für uns - alles gut.  Viel zu erleben gab es hier nun nicht, somit war ein gemütliches Essen im Camper angesagt, bei dem wir mal so etwas wie einen Fahrplan für die nächsten Tage aufgestellt haben.

Morgen war das Ziel Portland, eine ehemalige Walfangstation, heute ist die älteste Stadt Victorias eine nüchterne Hafenstadt. Also warum wollen wir dahin. das ist recht einfach erklärt: Zum einen brauchen wir noch einen Zwischenstopp auf dem Weg zur Great Ocean Road, zum anderen hat mein Neffe mir erklärt," da musst Du hin, das habe ich in einem meiner Bücher gelesen" - also hin und gut is.

Morgens war das Wetter nicht richtig besser, ne Menge Wolken, aber noch trocken. Natürlich sind wir nicht ohne zu stoppen bis Portland gefahren. Zuerst mussten wir mit einer Drahtseilfähre den Murray River überqueren und sind dann zu unserem Zwischenziel, dem heutigen Höhepunkt - The Blue Lake- in Mount Gambier.

In Kingston SE machten wir einen ersten Zwischenstopp. Die Stadt gilt als Zentrum des Hummerfangs. Mehr als diesen Pappkameraden haben wir aber nicht zu Gesicht bekommen - haben aber auch nicht danach gesucht, muss man faire Weise sagen.

Weiter ging die Fahrt, ein Stück Weg liegt noch vor uns

Doch trotz der Fahrstrecke war noch genug Zeit  die uns umgebende Landschaft oder aber auch die Strandabschnitte zu genießen

Das Wetter wollte sich an diesem Tag einfach nicht entscheiden. Sonne, bewölkt, dann wieder bedeckt ,man muss es eben nehmen wie es kommt. Als wir  das Städtchen Mount Gambier erreichten war es wieder bedeckt. Natürlich hatten wir auf tollen Sonnenschein gehofft. Der Blue Lake erscheint von November bis Februar in einem tiefen Blau, den Rest des Jahres ist er einfach nur trüb und grau. Es ist noch nicht ganz erforscht warum das so ist. Trotz der Wolken, oder vielleicht auch gerade wegen der Wolken, bekamen wir einen guten Eindruck der Blaufärbung.

Auf Grund der Wetterlage verzichteten wir auf eine Umrundung des Kratersee, dafür schlenderten wir noch ein wenig durch die Innenstadt. Beim Weiterfahren stoppten wir noch an dem Umpherston Sinkhole, oder einfacher an dem Sunken Garden.

Eine wunderschöne Gartenanlage, die in einer eingestürzten Kalksteinhöhle angelegt ist. Hier machte auch der Himmel wieder auf und wir konnten einen schöne Rundgang durch die Gartenanlage genießen. Das war alles für lau, und trotzdem war die Anlage Top gepflegt.

 

Das nun bessere Wetter haben wir genutzt um unsere Fahrt an der Küste entlang fortzusetzen. Cape Bridgewater war das nächste Ziel, genau gesagt der "Versteinerte Wald", direkt an der Küste gelegen. Ein herrlicher flecken Erde.

 

 

Unschwer an den Bildern zu erkennen, - Das Wetter hat sich sehr zum Guten gewendet. Die letzte Etappe für heute war dann auch schnell absolviert, wir erreichten Portland. Der Campingplatz war schnell bezogen, noch ein wenig einkaufen, dann war schon Abendessen angesagt. Leider zog es da während des Essens wieder zu und es begann auch leicht zu regnen. Gerade noch rechtzeitig bekamen wir unsere Wäsche von der Leine.

Für Morgen war dann der Höhepunkt der Küstentour angesagt - Die Great Ocean Route - Twelve Apostel und so... Für das Wetter kann man nix, wir hofften das es wenigstens nicht Regnen würde.

 

 

Als wir morgens aufwachten, war das Wetter nicht wirklich besser - wir hofften auf das Beste.

Also los gehen wir es an. Und es kam wie es kommen musste. Irgendwie schoben wir die Wolken vor uns her, wir hatten also mal wieder Dusel ,Wetter wurde immer besser, Great Ocean Road wir kommen.

Ja wir konnten es kaum glauben, die Sonne brach wirklich durch die Wolken, somit hatten wir ein schönes Wolkenspiel, wir konnten also die Great Ocean Road mit all ihren Sehenswürdigkeiten in vollen Zügen genießen.

Natürlich waren wir ab jetzt nicht mehr so ganz alleine unterwegs. Die Route wurde nun von unzähligen Busse, gefüllt zumeist mit Touristen asiatischer Herkunft gesäumt.  Das bedeutete doch wirklich das man das eine oder andere mal seine Ellbogen einsetzen musste um den sicher geglaubten Aussichtsplatz auch behaupten zu können  Das alles aber tat unserem Erlebnis keinen Abbruch, wir genossen in vollen Zügen. Es war sogar so gut, daß wir alles was wir uns so vorgestellt hatten, an nur diesem einen Tag erleben konnten, somit war ein noch weiterer Tag, der mal angedacht war nicht von Nöten - das war gut, denn wir mussten etwas Zeit gut machen, der Weg bis Sydney war noch weit

 

 

Doch egal wie viel Zeit wir benötigen würden, es war uns egal. die Great Ocean Road wollten wir, und letztendlich haben wir diese auch in vollen Zügen genossen. Wir haben uns auch immer vor Augen gehalten wie das hier wohl in der Hochsaison zugehen würde. Dann doch lieber ein paar Wolken  vielleicht etwas zugiges Wetter.

 

 

Wir genossen die Fahrt entlang der Küstenstraße in vollen Zügen. Wir hätten noch an vielen Stellen anhalten können, ja eigentlich müssen, aber auch heute mussten wir an unserem Übernachtungsziel ankommen. Das heutige Endziel war der Bimbi Caravan Park, in der Nähe vom Cape Otway gelegen. Freunde hatten uns diesen Campingplatz empfohlen, der mit dem Slogan "Schlafen unter Koalas " Werbung macht. Vorab genommen, es war auch so. Die Campsite war nicht einfach zu finden,inmitten eines Waldgebietes gelegen, Naturnah und urig. Wir werden auch hier nur eine Nacht bleiben. So lange wir noch gutes Licht hatten " Jagten" wir den Koalas hinterher. Obwohl die niedlichen Tierchen sich nicht schnell bewegten, war es gar nicht so einfach gute Bilder zu bekommen. Das Tele hoch über dem Kopf, und die Koalas hoch in der Baumkrone, immer von Blättern verdeckt. es sollte aber doch gelinge das eine oder andere Foto in die Kiste zu bekommen.

Auch wenn erstaunlicherweise auf dieser Campsite offenes Feuer erlaubt war, kochten wir trotz alledem in unserem Camper. Eine anschließende Dusche vollendete unseren Tag und wir genossen die Nacht - müde von den heutigen Eindrücken.

 

 

Wie immer zeitig am Morgen kletterten wir aus den Betten - schließlich waren wir im Urlaub - es galt was zu erleben. Das Frühstück war nun schon Routine, auch mit dem dazugehörenden Abwasch. Gerne wären wir auf dem wirklich coolen Campingplatz noch ein wenig geblieben, gerne auch noch eine weitere Nacht, aber uns läuft so langsam die Zeit davon. Ja ich weiß, es ist ein Luxusproblem, aber wir gesagt, bis nach Sydney war es noch ein Stück Weg.

Wir wollten es und doch nicht nehmen lassen bis hinunter zum Cape Otway Lighthouse zu fahren, das Wetter war ausgesprochen schön. Leider hatte der Leuchtturm noch geschlossen, wir waren doch noch recht früh. Als er dann geöffnet wurde, beschlossen wir dennoch  von einer Besichtigung abstand zu nehmen, uns war der Eintritt einfach zu teuer . Wir besichtigten  die Umgegend und brachen dann alsbald auf, auf zu unserem nächsten Ziel, reine Fahrzeit sollte 3 Stunden betragen, sicherlich aber nicht für uns, denn so der eine oder andere Halt unterwegs würde sich schon wieder ergeben.                                               

 

 

Melbourne, das nächste große Highlight unserer 3 Städte Tour, wie ich die Reise immer betitelte. Ja ein wenig auf den Busch gehauen gebe ich ja zu.

Über Melbourne hatten wir im Vorfeld viel gelesen, nun Lage es an der Stadt uns nicht zu enttäuschen. Wir kamen am frühen Nachmittag an dem von uns ausgewählten Campingplatz an. Er war außerhalb gelegen, aber eine gute Anbindung mit der Tram in die Innenstadt, das war uns wichtig. Vor dem Office des Campingplatzes stauten sich schon die Autos - verdammt es war Freitag - wir hatten total aus dem Auge verloren, daß ja viele über das Wochenende zum Campen unterwegs waren. Also, Susie schnell aus dem Auto geschmissen, rein ins Office, vorbei an all denen die noch nicht wussten wie sie ihr Gefährt abstellen sollten. Ich hab mich dann nach erfolgreicher Parkplatzfindung zu Susie in der Schlange gesellt. Ging aber dann doch recht schnell. wir hatten einige mit unserer Aktion hinter uns gelassen. Ein kurzer Moment des schwitzens kam dann doch auf, als die nette Dame hinter dem Counter die Stirn runzelte und sagte :" mal sehen, aber ich glaube das wird nix", also Hundeblick aufgesetzt und gemutmaßt, " I think You will manage"- und jawohl wir ergatterten noch einen Platz. Später stellten wir dann fest, das der Platz wirklich bis auf den letzten Stellplatz ausgebucht war. Glück gehabt, denn ich denke dass die anderen Plätze rund um Melbourne sicherlich nicht weniger frequentiert waren.

Nachdem wir nun unsere Parzelle bezogen hatten, machten wir uns auf herauszufinden wie wir am besten nach Downtown gelangen würden. War aber überhaupt kein Problem, kurzer Fußmarsch, in die Tram einsteigen und in der Innenstadt wieder aussteigen. es ist noch anzumerken, das der innere Stadtbereich bei Trambenutzung umsonst ist. Der innere Bereich wird mit einer antiquaren Trambahn befahren, die sich sehr gut auch für eine Stadtrundfahrt eignet. Natürlich haben wir noch einen Abstecher nach Downtown gemacht, um mal einen Überblick zu bekommen.

Viel Punkte haben wir auf der Liste, Melbourne bietet wirklich ein breites Spektrum. Nicht umsonst wurde Melbourne viele Male hintereinander zur lebenswertesten Stadt weltweit gewählt.  Kultur, Parkanlagen, historische Gebäude, eine Foodscene,die kaum zu erfassen ist und vieles mehr.

 

Für einen ersten Eindruck hat der Nachmittag und der frühe Abend gereicht. Wir waren schon voller Erwartung der nächsten Tage. Um es vorweg zu nehmen, wir wurden nicht enttäuscht.

Am nächsten Tag hatten wir uns ein Programm zusammen geschrieben, um uns nicht zu verzetteln. Queen Victoria Market, Streetart in der Hoosier Lane, einfach flanieren.Abends wollten wir noch einmal zurückkehren in die Stadt, Nachtaufnahmen waren mit eingeplant.

 

Hoosier und ACDC Lane, unweit vom Flinders Station ist das Mekka der Urban Street Art hier in Melbourne. Mit der Statue in der Hauswand eingelassen.  würdig man der Australischen Band AC/DC. In der Straße hat sich aber nie ein Tonstudio der Band befunden, wie wir zuerst glaubten.

Nach der Street Art , die aber in Melbourne allgegenwärtig ist, statteten wir noch dem Queen Victoria Markt einen Besuch ab. Eine riesige Fläche, zuerst mit Gemüse, extra Hallen für Fleisch und Fisch, weiter hinten, der wohl auch größere Teil mit allen möglichen und unmöglichen Produkten. Über 600 Händler bieten ein wildes Treiben, war recht spannend anzusehen. Ein "musst" für Melbourne Besucher

Der Tag neigte sich schnell dem Nachmittag zu, wir wollten nochmals zurück auf den Campingplatz, mussten uns noch parat machen für die Nachtaufnahmen. Da wir herausgefunden hatten, daß hier gerade ein großes Streetfood Festival stattfand, sozusagen als Begleitung des Musikfestivals, war auch das Abendessen schon geritzt.

   

Der Kochbuch Laden "Books for cooks" , mit über 30000!! Titeln , von Antiquarisch bis zur Moderne, hatte es uns natürlich besonders angetan

 

 

 

Den nächsten Tag haben wir dann etwas der Kultur und anderen Sehenswürdigkeiten gewidmet. Sprich wir haben die Bibliothek besichtigt, waren im Museum und am Nachmittag haben wir das höchste Bauwerk, den Eureka Tower, in der südlichen Hemisphäre erklommen. Genaugenommen sind wir mit dem Aufzug hinauf gefahren, um den gigantischen Ausblick zu genießen
 

 

So jetzt geht´s rauf, knappe 40 sec. hoch ins 88 Stockwerk zur Aussichtsplattform

 

Oben auf der Plattform hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt, das hat sich allemal gelohnt. Den Kick mit der frei schwebenden Glaskabine, die aus dem Turm herausfährt haben wir aber sein lassen, zum einen aus Kostengründen, zum anderen wegen der latenten vorhandenen Höhenangst.

 

Ein angenehmer Tag neigte sich dem Ende zu, wir blieben noch eine weile in der Stadt, gönnten uns noch ein Stück Kuchen und einen Kaffee bevor wir uns zurück zum Camper machten.

Das war nun auch unser letzter Tag in Melbourne, wohl wissentlich, dass wir nur einen Bruchteil der Metropole erkunden konnten, aber das Lebensgefühl der hier lebenden Bevölkerung haben wir voll verstanden.

Somit verließen wir Melbourne am nächsten Morgen,mussten aber auch feststellen, daß wir uns über den nun folgenden Teil der Reise irgendwie wenig Gedanken gemacht hatten. Es waren immer noch gute 1000 Km bis Sydney, wir mussten also Tagestouren von rund 300 km zurücklegen um " in Time" in Sydney zu sein. Also machten wir uns daran die Etappen einzuteilen. Das war dann auch so ziemlich die Zeit , wo wir feststellten, dass es vielleicht besser gewesen wäre insgesamt die Reise nur von Melbourne bis Sydney zu machen, die Entfernungen sind einfach heftig und es gibt so viele Dinge die man nicht versäumen sollte. Aber nun gut , wir reden schon wieder über ein Luxusproblem. Nun denn, also auf, immer der Küste entlang in Richtung Sydney. Um fragen vorweg zu nehmen, Canberra , die Hauptstadt, haben wir ausgelassen. Küstenlienie war uns wichtiger

 

 

Entlang der Küste trafen wir dann auch die Gelbohren -Rabenkakadus

Diese Vögel kommen ausschließlich in Südost Australien und Tasmanien vor

Das Wetter verschlechterte sich im Laufe des Tages, somit suchten wir uns dann baldigst einen Campingplatz, selbst in dem kleinen Camper war es bei Nieselregen angenehmer als draußen. Kurz bevor die Sonne unterging streifte eine Familie Wallabies über den Campingplatz, die ihrem Jüngsten wohl eine Lektion erteilen wollten. War recht kurzweilig mit anzusehen. Zumal der Regen nachgelassen hatte.

Der nächste Station war dann Pebbly Beach. Wallabies die sich bis zum Strand vorwagen. Also nix wie hin. Auf Schlangen könne man auch treffen, so der Reiseführer, na dann.

Enttäuscht wurden wir dahingehend schon mal nicht. Nach der recht kurvenreichen Anfahrt zu dem Strandabschnitt trafen wir gleich auf einen Ranger, der uns mitteilte daß man gerade irgendwo dahinten, genauer ging es nicht, eine ? Schlange gesehen habe. - Also aufpassen. War aber auch schnell wieder vergessen als wir auf die Wallabies trafen.

 

 

 

Wir verbrachten schon eine geraume Zeit hier am Beach. Doch auch hier mussten wir dann doch aufbrechen, denn wir mussten noch nach Kiama, unserem heutigen Tagesziel. Der Wind frischte erheblich auf, das Wetter hingegen war weiterhin sonnig. Wir wurden in unserem Van ganz schön durchgeschüttelt. Der Campingplatz in Kiama lag idyllisch, und hatte auch noch ein Plätzchen für uns.

 

Dem Wind trotzend machten wir noch einen Abstecher in die Stadt, an die Küste, war aber nicht so dolle, der Wind nahm zu und es wurde ungemütlich. Wie wir auf dem Campingplatz in Erfahrung bringen konnten, war der Wind ein Überbleibsel eines Sandsturmes der gerade über Sydney herrschte." Seid froh das Ihr gerade nicht in Sydney seid, dort ist im Moment kaum Tageslicht, so viel Staub ist in der Luft" wurde uns berichtet.

Als kleine Abwechslung kamen wir den rosa Galahs sehr nahe. Auch die putzigen Vögel suchten Schutz vor dem Wind in den Bäumen

 

Auf grund des starken Windes haben wir in Kima dann auch nicht mehr all zu viel unternommen, natürlich waren wir  auch in der Stadt, haben uns die Sehenswürdigkeiten dort angeschaut, ist aber zu vernachlässigen gewesen. Einzig bei dem verlassen des Campingplatzes ist dann "endlich" der Fall eingetreten ,- Losfahren ohne das Stromkabel abzuziehen. - Es tat einen lauten Rumms, natürlich sofort angehalte, Rundgang ums Auto, Blick unter das Auto, konnte aber nichts feststellen. Erst bei der Rückkehr wunderte ich mich das unser Stromkabel aufgerollt neben der Stromversorgung lag.Ich war aber der Meinung ich hätte es eingepackt.? Nun, der Knoten der sich in der Mitte des Kabels befant, sowie der verbogene Stecker erklärten dann die Sachlage. Nun denn, das Kabel funktionierte noch, und im nachhinein erfuhr ich daß das wohl jedem mal passieren muß.- aber einmal sollte dann auch reichen.

Wir verließen Kiama dann in Richtung der Blue Mountains, das war nicht sehr weit, waren also bald da. Der Campingplatz war in Blackheat Glen, eine gute Ausgangslage um die wichtigsten Punkte der Blue Mountains anzusteuern.

 

Die "Blauen Berge liegen nur unweit von Sydney entfernt, eigentlich der perfekte Ort der Metropole zu entfliehen. Der hohe Anteil an Eukalyptus Bäumen, aus deren Blätter das Eukalyptus Öl entweicht, sorgen unter anderem für den Blauen Dunst, der den Blue Mountains den Namen gab. Das Zentrum des Nationalparks bildet Katoomba, ein kleine quirlige, von Kunsthandwerk durchzogene Kleinstadt. Das Wetter hatte sich beruhigt, die Sonne war allgegenwärtig, Da die Temperauren aber noch recht niedrig waren, auch am Tage, war es sehr klar, was uns eine klare Sicht bescherte.
Am Zentrum der Touristischen Attraktion, dem Visitor Center, konnte man eine Treppe hinunter in die Tiefe gehen, die einen hinter die Felsformation 3 Sisters führte. Bei meiner latenden Höhenangst, war das schon eine Herausforderung, der ich mich aber gerne stellte, auf geht´s
Viele Touren kann man hier unternehmen. Wanderungen, Exkursionen bis auf die Sohle des Canyons, sogar eine Art Amüsement Park ist hier eingerichtet , mit Fahrgeschäften, Seilbahn fahrten über das ganze usw. - Das war aber nicht so unseres. Wir klapperten die ganzen Aussichtspunke ab, die Wasserfäll waren leider wegen des fehlenden Niederschlages, nur als Rinnsale zu erkennen. Wir genossen trotzdem die Natur mit vollen Zügen.
 
Da wie immer an touristischen Orten die Tierwelt sich an den Menschen gewöhnt, kamen wir auch eben dieser teilweise sehr nah.
" Der lachende Hans" der größte Vogel der Kingfisher Familie. Oft bin ich ihm hinterher geeilt, nie hab ich ihn einfangen können. Hier hat er sich nun in voller Pracht präsentiert

Ja, schon war sie wieder um, unsere Zei hier in den Blue Mountains. Auch hier kann man gut und gerne eine Woche verbringen. Uns zog es nun aber wieder weiter, die letzte Etappe - Sydney. Kaum zu glauben aber gute 4 Wochen neigen sich schon dem Ende zu. Die Fahrt nach Sydney war nicht der Rede wert. Einen Campingplatz hatten wir schon ins Auge gefasst, etwas außerhalb, aber gute Verkehrsanbindung. Es war ja eh nur für 1 Nacht, die restl. 2 Nächte verbringen wir in einem Hotel in der Stadt. Da wir schon früh ankamen, hatten wir genug Zeit um die Stadt zu erkunden. - bei bestem Wetter, das ist wichtig zu betonen.

Schnell merkten wir, warum die eigenliche Route in Sydney startet und in Adelaide endet. Aus der Ruhe kommend, nun hier in die Stadt, hat esuns wiedereinmal erwischt - viel zu viele Menschen - Sydney halt. Um es vorweg zu nehmen, wir genossen die Stadt, aber eigendlich klapperten wir nur die touristischen Hot Spots ab, der Rest war uns zu viel.

All diese Bilder haben wir noch am ersten Tag gemacht. Das sollte noch ein wichtiger Aspekt werden.

Wir kehrten bald auch zurück, mussten wir doch noch zusammenpacken. Knappe 4 Wochen im Camper, jetzt mussten wir wieder alles in den Koffern und Taschen verstauen, auch ersteinmal wieder alles finden, was so überall verstaut war. Da wir morgen den Camper abgeben würden war das schon nicht unwichtig.

Bei Zeiten verließen wir am morgen den Campingplatz, steuerten auf unser Hotel in der Innenstadt zu, um dort schon einmal das Gepäck zu verstauen. Die Mietwagenstation war am anderen Ende der Stadt.

Die Abgabe verlief ohne Komplikationen, sogar die Endreinigung wurde uns wieder von der Rechnung genommen. der Fußmarsch zur Haltestelle des Vorortzuges stellte dann eine kleinere Expedition dar. Lag aber an uns, wir liefen wie die ersten Menschen durch die Gegend - in die falsche Richtung. Als es wir dann doch irgendwie geschafft hatten, fuhren wir noch eine gute Stunde bis wir wieder in Downtown ankamen. es blieb uns noch Zeit für den Botanischen Garden und ein bischen die Shopping Center zu besichtigen. Morgen war ja auch noch ein Tag - und was für einer.

In den Nachrichten sprach man von Regen und auch Wind.  Als wir gegen Morgen erwachten höhrte nwir auch was damit gemeint war. Es Regnete was der Himmel hergab. Der Wind peitschte das Wasser nur so durch die Strassen. Die Nachrichten waren voll von Warnungen. Die Live Bilder im Fernseher zeigten unter Wasser stehende Strassen, der Flugbetrieb war kurzzeitig eingestellt, Zug und Bussverkehr war zum erliegen gekommen. 150 l Wasser auf den qm in nur guten 2 Stunden, das war zuviel. Der Ortsteil , in dem wir noch die Nacht zuvor im Camper waren, war regelrecht verwüstet. Auch wir konnten das Hotel erst später am Morgen verlassen.

Da das Wetter immer noch recht nach Regen aussah, statteten wir dem Fischmarkt einen Besuch ab. Gegen Mittag klarte es kurz auf, gerade als wir in Darling Habour waren. Kurze Zeit später war auch da die Sonne wieder weg. Es blieb trocken, aber fotogen war das Wetter fortan nicht mehr.

Wir hatten also wirklich Glück gehabt, daß wir am ersten Tag noch soviel gesehen haben , also bei schönem Wetter. Natürlich habe wir auch den Rest der Zeit in Sydney genossen, nur am Ende dieser Tour war Sydney vielleicht nicht der richtige Endpunkt. wir hatten schon einmal ähnliches mit Kapstadt erlebt.

Bleibt am Ende nur noch zu sagen, es war wie so oft eine wunderschöne Reise, oftmals anders als vielleicht gedacht. Das Land ist halt so unermesslich groß, das die 4 Wochen nur einen kleinen Teil wiederspiegeln können. Zumal  das wohl eigentliche, rauhe und ursprüngliche Australien für uns noch im verborgenen liegt.

Der Rückflug hatte dann keine Überaschungen, viel haben wir geschlafen, im Unterbewußtsein lief der ganze Trip noch einmal vor unseren Augen ab.