Island, wie kommen wir auf diese Idee ?. WIr konnten lange nicht sicher sein, ob und vor allem wann wir dieses Jahr in Urlaub fahren würden. Durch diese Unsicherheit rückte unsere so geliebte Destination, das südliche Afrika in weite Ferne.

Irgendwann kam bei Susie der Wunsch auf Nordlichter zu sehen. Nordlichter ! Nordlichter gibt´s auf der nördlichen Halbkugel, im Februar, kalt ! Aber ja, aus der Idee wurde dann doch ein Plan. Als feststand  wann wir abreisen konnten setzte die Planung ein.

Es war gar nicht so einfach, gute Informationen für eine Reise im Winterhalbjahr nach Island zu bekommen. Die allermeisten Infos bezogen sich auf den Sommer, waren also wenig hilfreich. Aber wir suchten uns das zusammen was wir so konnten und waren dann auch bereit. Die letzte Motivation holten wir uns bei einem Diavortrag über Island, 5 Monate war der Protagonist dort unterwegs - allerdings in den Sommermonaten. Auf meine Frage ob er auch schon mal im Winter dort gewesen sei, " Nein, schon 23 mal war ich auf Island", " aber nie im Winter". "Ihr fahrt auch in den Norden?" , ja natürlich fahren wir in den Norden. Wir fahren in 10 Tagen einmal um die Insel  - jetzt erst recht.

Die Packliste sah nun ganz anders aus als sonst. Lange Unterhosen und Hemden, Skihose, Handschuhe, Mützen, Schal und was sonst noch. Taschenwärmer, nicht für die Hände, aber für die mitgeführten Akkus, die sich bei Kälte sonst schneller entladen, Duschhauben um die Kameras vor der Gischt zu schützen. Na ja es waren ja nur 10 Tage, somit ging sich das auch mit der Gepäckmarge aus.

 

 

Kurti, unser treuer Begleiter seit einigen Reisen wurde noch schnell mit wärmender Bekleidung ausgestattet. Wir waren also bereit

 

Wir flogen von München aus, etwas mehr als 3 Stunden würde der Flug dauern. Wir hatten noch Glück , denn genau für diesen Tag war ein Orkantief über Deutschland angesagt, wir waren einer der letzten Flüge die München verlassen durften. Es war kaum zu verstehen, da bei unseren Abflug das Wetter gar nicht besser hätte sein können. Hoch über den Wolken konnten wir aber dann das Sturmtief unter uns sehen

 

 

Der Flug war schnell abgehandelt, schon begann der Landeanflug, Wir waren doch überrascht über die Größe des Flughafens. Wir hatten eher mit so etwas wie Windhoek gerechnet. Wir hatten nicht bedacht, das einige Fluggesellschaften die Insel als Stoppover auf der Strecke von und nach den Vereinigten Staaten nutzen. Die Insel liegt fast, nicht ganz, auf halber Strecke.

Die Einreise war schnell und einfach, Island fällt unter das Schengen Abkommen, auch wird rechts gefahren, das hatten wir so oft in unseren Urlauben auch noch nicht.

 

Das Auto haben wir schnell übernommen. 4 x 4 Reifen mit Spikes

 

Das ich ein Fahrzeug im Urlaub enteisen musste hab ich so auch noch nicht erlebt.

 

Vom Flughafen bis in die Hauptstadt waren es rund 40 Km die wir noch zurücklegen mussten. Die Sonne war schon untergegangen, das Farbespiel am Himmel und auch die Landschaft zeigten uns was wir in den nächsten Tagen erwarten durften

 

Das Hotel war schnell gefunden. Beim Einchecken trafen wir dann auch schon die ersten gestrandeten, will sagen die ersten Reisenden die ihre Rückreise nach Deutschland nicht antreten konnten - eben auf Grund des Orkantiefs.

Es war zwar schon stockdunkel, aber noch nicht einmal 18:00 Uhr. Ja der Isländische Winter ist dunkel. Wir machten uns also auf in die Stadt. Wir irrten am Anfang etws umher, finde mal ein Stadtzentrum, wenn es das so gar nicht wirklich gibt. Natürlich fanden wir dan ndie Haupteinkaufsstrasse, mit vielen kleinen Boutiquen, Bars und Restaurants. Wer hier grosse Shopping Malls erwartet wird diese nicht finden.

In Reykjavik fand gerade das Lichterfest statt, der letzte Abend, wir hatten das Glück noch ein wenig davon mit zuerleben Viele Bauwerke und auch Häuser wurden bunt angestrahlt. Das war recht schön anzusehen.

 

 

 

"Solfar " das Sonnenschiff

                                                                                                            Hallkrimskirkja

 

Viel mehr haben wir an diesem Abend nicht mehr unternommen, langsam plagte der Hunger, den haben wir dann auch gestillt. Es gilt anzumerken, das Island das Land ohne MC Donalds ist - aber die Isländer lieben ihre Burger, es ist fast die Leibspeise, keine Restaurantkarte ohne.

Der Rückweg ins Hotel war dann schon schneller, wir fielen auch müde, aber voller Erwartung, ins Bett. Wir früstückten recht früh, es galt schließlich was zu erleben - es war Urlaub

Nach dem Frühstück  war die Sonne noch nicht aufgegangen, das würde wohl so gegen 10:00Uhr sein. Bis dahin lebt man zu dieser Jahreszeit in der " Blauen Stunde"

Trotzdem machten wir uns schon bald auf um noch einmal einen Gang durch die Altstadt zu machen. Auch das Opernhaus, dass natürlich auch durch die Architektur besicht, stand auf dem Plan

 

 

Die "Harpa", so wird das Opernhaus genannt, wurde 2008 massiv von der Währungskrise getroffen. Die Bauträger gingen pleite, wäre der Staat und auch die Stadt Reykjavik nicht eingesprungen ,wäre dass Bauvorhaben wohl nie beendet worden. Das Abtragen der Kredite wird wohl noch gute 30 Jahre dauern.

 

 

Genaugenommen schlief die Stadt noch. Nur wenige Geschäfte waren geöffnet, im Winter beginnt das Leben hier kaum vor 11:00 Uhr. Wir verließen Reykjavik schon bald um unser Tagesziel für heute anzusteuern . Thingvelier, nur gute 40 Km entfernt. Thingvellier ist wohl der geschichtsträchtigste Ort auf Island, wenn nicht sogar der Welt. Warum so grosse Worte?. Nun ja, hier wurde im Jahre 930 das erste demokratische Parlament der Welt gewählt!. Auch befindet sich hier in der Ebene der Grabenbruch, an dem man das Auseinanderdriften der nordamerikanischen und eurasichen Kontinentalplatten deutlich sehen kann.

 

 

 

 

In Thingvellir erlebten wir dann auch gleich mal was es heißt... wenn Wind geht. Es war nicht richtig kalt, aber der Wind war heftig, er wehte einen fast von den Beinen. Fotografieren war schier unmöglich. So manches Stativ wurde umgeweht. Nach vielen Versuchen kam am Ende doch noch ein annehmbares Panorama der Ebene heraus.

 

 

Wir wärmten uns dann noch im Visitor Center auf,.. Gott sei Dank, wie sich heraustellte. Die allgegenwärtige Parkplatzgebühr, durfte man online über die Eingabe der Autonummer mit Hilfe der Kreditkarte entrichten. Beim Einfahren auf den Parkplatz wir das Fahrzeug fotografiert, somit war da kein entkommen. Ein Verfahren das hier in Island allgegenwärtig ist.

Wenn wir schon beim Thema bezahlen und Kreditkarte sind, Bargeld war hier nicht von Nöten, selbst die Toilettenhäuschen sind auf Kartenzahlung ausgerichtet. Für uns war das noch etwas ungewohnt, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Das einzige Bargeld was wir in Händen hielten, war eine Münze die wir irgendwo auf der Strasse gefunden haben - und das war schwedischen Ursprungs, was wir zurück in der Heimat feststellten!

Ehe wir uns versahen wurde es schon wieder dunkel, wohl auch dem bedeckten Himmel geschuldet. Ein kleines Stückchen hatten wir noch zu fahen bis wir unsere Unterkunft erreichten.

Efti Dalur2 , eine "working Farm". Die Zimmer waren im Blockhausstil eingerichtet, sehr gemütlich und sauber. Das Abendessen nahmen wir im Restaurant ein, das hier mt angeschlossen ist. Die Farm versucht sich weitgehend selbst zu versorgen, was der ganzen Sache einen familiären Touch gibt. Sogar einen Eisverkaufstand gab es hier mit natürlich  Homemade Eiscreme. Die Isländer lieben ihr Eis, das ganze Jahr über.

Wir genossen den Burger, der wirklich gut war, mit Blick vom Restaurant in den Stall. Ein Umstand der hier keine grosse Sache war, auch die anwesenden Gäste ließen sich ihr Mahl munden.

 

Noch in der Dunkelheit kletterten wir aus dem Bett, genossen unser Frühstück und waren schon bald wieder on Tour. Am heutigen Tag standen schon die ersten Highlights einer Islandreise auf dem Programm. Als erses steuerten wir Haukadalur, das berühmte Gebiet der Geysire an. Hier befindet sich der große Geysir, der allen Geysiren der Welt seinen Namen gab. Er bricht nur noch dann und wann mal aus, dafür ist sein kleinerer Bruder " Strokkur" wesentlich aktiver. Alle

5 - 10 Minuten schießt er eine Wasser und Luftfontäne ca 30 Meter in den Himmel

 

 

 

 

 

Wir waren ziemlich die ersten an diesem Morgen vor Ort, somit konnten wir das Spektakel in aller Ruhe genießen. Auch zeigte sich hier zum erstenmal wie gut es war mit Skihose und wasserabweißender Kacke begleidet zu sein. Bei einem der Ausbrüche drehte der Wind und das nach unten fallende Wasser ergoß sich über uns. Somit waren wir getauft.

So langsam füllte sich auch der Ort des Geschehens, die Bustouren aus Reykjavik trudelten ein. Wir machten uns auf den Weg, um noch etwas vor den Touren zu sein.

 

 

Der goldene Wasserfall war unser nächstes Ziel. Gullfoss, der wohl bekannteste Wasserfall in Island.. Er stürzt über zwei Fallstufen in einen engen Canyon. Bei Sonnenschein entsteht ein farbenprächtiger Regenbogen. Da das Wetter wieder etwas zuzog, war es also nix mit Regenbogen.

 

 

 

Hier kam dann auch zum erstenmal die Duschhaube zum Einsatz. Die aufsteigende Gischt überzog alles mit einer feinen Eisschicht. Das fotografieren, gerade bei Langzeitaufnahmen war nicht ganz untückisch, hatte ich doch im handumdrehen eine vereiste Frontlinse. Vielleicht hatte ich auch noch nich die nötige Ruhe die man für so was braucht. Schon hier war klar, der Gullfoss hatte mich nicht zum letztenmal gesehen.

 

 

Wir waren schon jetzt höchst zufrieden mit unserer Entscheidung nach Island zu reisen. Einzig Kurti war noch nicht überzeugt

 

 

Wir genehmigten uns einen Kaffee und besuchten dann die in der Umgegend liegenden Gewächshäuser. Dort wachsen Tomaten und nur alle erdenklichen Südfrüchte. Die Gewächshäuser werden allesamt mit Thermalwärme und Strom aus eben dieser Resoure betrieben.

Gegen Nachmittag, der hier lichtmäßig schon so gegen 2 Uhr beginnt machten wir uns auf noch den Bruarfoss - Wasserfall zu besuchen. Das Schöne an diesem Wasserfall ist die Tatsache das man ihn sich erlaufen muss. Der Weg alleine ist schon ein Besuch wert. Für viele ist der Bruarfoss der schönste Wasserfall hier auf Island. Der Weg ging vorbei an leerstehenden "Sommhäuschen" über kleine Brücken und Kletterstiege.

Der etwa 1 stündige Fußmarsch hat sich aber voll gelohnt, nicht zuletzt als wir am Bruarfoss ankamen

 

 

 

 

Bevor das Licht ganz verschwand machten wir uns auf den Rückweg. Vom Parkplatz hatten wir es nur gut 5 Minuten bis zu unserer Unterkunft. Früh gingen wir wieder zum Essen - es gab wieder ein Burger, der war einfach gut. Vielleicht darf man auch anmerken, das Speisenangebot abseits des Burger ist preislich recht hoch angesiedeld, mit anderen Worten das geht gut ins Geld. Schon bald waren wir wieder im Zimmer, duschen ,Bilder sichten und sichern, recht müde vielen wir dann ins Bett. Die Etappe des morgigen Tages sollte 250 km betragen, früh wollten wir wieder auf den Beinen sein.

 

 

Kalt kam er daher der Morgen aber schön klar, es versprach ein schoner Tag zu werden. Heute werden bis Vic, an den berühmten "Black Beach", den schwarzen Strand fahren. Was wir alles auf dem Weg dorthin sehen würden, wußten wir noch nicht genau, außer dem Seljalandsfoss und dem Skogafoss.

 

 

Der Seljalandsfoss, lässt sich im Sommer von hinten her begehen. Im Winter ist das leider nicht möglich

 

 

Für viele Islandfahrer ist das der schönste Wasserfall- schon wieder mal der schönste!

Für uns ging die Fahrt weiter in Richtung Vic. Die Landschaft veränderte sich, Sonne und kaum noch weiß, kam sie daher.

 

 

 

Der " Bra fence",. Ein solcher Zaun ist uns fast auf jeder Reise begegnet die wir unternommen haben. Meisten gilt es an Brustkrebs erkrankte zu erinnern, ob das hier auch der Fall ist muss ich noch recherchieren.

Aber egal abschnallen und hinhängen

 

Am  Skogafoss erreichte uns eine E -Mail unseres Reiseveranstalters. Auf Grund eines Jahundertsturmes über Island sollen wir uns gefasst machen in der nächsten Unterkunft 2 Nächte zu verweilen. Das hatten wir so auch noch nie

Bis dahin war aber noch Zeit, das Wetter war noch gut, somit war alles noch in bester Butter.

 

 

 

Als Nächstes hätte der Abstecher zu dem alten Wrack der DC-10 auf dem Programm gestanden. Wir entschieden uns dagegen, da der Fußmarsch bis zu dem Wrack uns sicherlich 3 Stunden gedauert hätte, Zeit die wir besser am Strand von Vik  verbringen wollten.

 

 

 

 

 

Ein schneller Kaffee in Vik, natürlich an einer Tankstelle, so wie es hier auf Island üblich ist. Man trifft sich an der Tanke auf einen Kaffee, der auch wirklich gut und günstig ist.

Nicht mehr weit war es bis zu unserer nächsten Unterkunft - Geierland Adventure Hotel. Aber einen Wasserfall nahmen wir noch mit,  den Stjarnafoss

 

 

 

Inzwischen hatten wir nochmals E-Mail kontakt zu unserem Reiseveranstalter, wir sollten doch noch eine Etappe weiterfahren, dort würden wir aber definitiv 2 Nächte verweilen müssen. Dann sollte das halt so sein. Auch am Empfang in unserem Hotel wurden wir nochmals darauf hingewiesen das eine Weiterfahrt nach Morgen nicht mehr möglich sei. Die Isländische Regierung sperrt einfach alle Straßen.

Auf diese Nachricht genossen wir unser Abendessen, diesmal kein Burger, Lammrücken gab´s und der war echt super

Danach ins Bett und dem nächsten Tag entgegen geschlafen.

Die uns verbleibende Zeit morgen wollten, wir exessiv am Diamond Beach und dem Vatnjajökull Gletscher nutzen

 

Mittlerweile hatten wir auch mal den Wetterbericht gechecked.

Das nebenstehende Bild ist wohl selbsterklärend

 

 

 

 

 

Nach einem guten, reichhaltigen Früstück waren wir natürlich wieder recht früh on Tour. Manchmal lohnte es sich auch mal in den Rückspiegel zu schauen.

Aber auch heute hatte wir wieder ein fantastisches Lichtspiel

 

 

 

Zügig kamen wir vorran, war auch gut so , denn wir wollten den Vatnajökull Gletscher und den Diamond Beach in aller Ruhe und Ausführlichkeit genießen.

 

 

Da lag er dann vor uns, der Vatnajökull, Europas grösster Gletscher, mit über 8000 Quadratkilometern und einer Dicke von zum Teil 400 Metern.

Unser erster Halt war nicht die eigentliche Gletscherlagune sondern der Fjallsarlon, man nent ihn auch den versteckten Gletschersee. Wir waren im Prinzip alleine vor Ort. Das Eis schillerte in allen erdenklichen Blautönen. Da der See komplett gefroren war, knirschte und krachte das Eis aufgrund der Spannung

 

 

 

Nur ein kurzes Stück weiter kamen wir dann an die berühmte Gletscherlagune Jökulsarlon und den dazu gehörigen Diamond Beach. Am Diamond Beach werden die Eisbrocken wieder an den Strand gespült, die zuvor aus der Lagune heraus ins offene Mehr geschwemmt werden

 

 

 

Die Gletscherlagune war die eine Seite, die andere Seite war der Diamont Beach. Natürlich waren wir hier nicht mehr so alleine. Es war schwierig gute Bilder zu machen, ohne nicht doch, einen Handystick mit dazu gehörendem Benutzer auf dem Bild zu haben. Manche Nationen sind recht ignorant und vor allem laut, das sind diesmal nicht unsere Landsleute - das durften wir auch schon vermehrt auf unseren Reisen feststellen. Ich für mich habe in diesem Fall entchieden mein Konterfei in so viele Selfies wie möglich zu halten, gleiches Recht für alle. - So das musste mal gesagt werden -

 

 

 

Der Diamond Beach war unser Highlight auf der ganzen Tour . Nordlichter hatten wir noch keine gesehen, bei dem Wetter was da nun aufzog waren da auch keine zu erwarten.

Beinahe hatten wir die Zeit vergessen. Wenn wir uns nicht zusammengenommen hätten wären wir sicherlich noch immer dort. Wir bekamen per E- Mail noch schnell ein anderes Hotel zugewiesen, da dass ursprüngliche nur wegen uns geöffnet gewesen wäre. Andere Gäste können auf

Grund des aufkommenden Sturmes das Hotel nicht mehr erreichen. Also fuhren wir zu dem neuen Hotel. Dort erklärte man uns nochmals die Situation, 2 Nächte, keine weiterfahrt Morgen möglich, Herzlich willkommen.

Wir hatten damit eigentlich auch nicht zwingend ein Problem. Wir würden die Zeit schon mit Bilder sichten, Akkus Laden und der Planung der nächsten Tage herumbringen. Wir genossen unser Abendessen und gingen zu Bett.

In der Nacht setzte dann der Sturm ein, der war ganz schön heftig.

 

 

Vorsorglich war sogar die Hoteltüre abgeschlossen, damit niemand  hinaus in den Sturm konnte

 

Pünktlich beim Frühstück am nächsten Morgen fiel der Strom aus, damit natürlich auch das Internet. Durch die Aufbietung aller Akkus und Powerbanks die wir mitführten, hatten wir noch etwas Strom, als der dann auch zur Neige war überlebten wir auch dieses.

Gegen Abend kam so langsam der Strom zurück, wir konnten also ein warmes Abendessen geniessen, die Weiterfahrt am nächsten Morgen war auch gesichert. Also wieder einmal früh zu Bett. Denn wir wollten morgen früh keine Zeit verlieren.

Das einzig Negative an dem Sturm war, wir mussten nun eine doppelte Etappe fahren. Etwas über 500 Km lagen vor uns.

Wir nahmen uns vor nicht so oft anzuhalten, wohlwissend das dies wohl ein frommer Wunsch sein würde.

Der einzige sichere Stop würde in Djupivogur sein. Dort werden 34 Steineier ausgestellt, die die  hier in der Region ansässigen Brutvögel repräsentieren

 

 

 

 

Die Steineier waren aber schon der ganze Höhepunkt, wenn man von der Schönheit der einzelnen Fjorde absieht. Wie muss das erst im Sommer aussehen.

Die Fahrt ging nun ungebremst bis Egilstadir, das wäre das eigentliche Tagesziel gewesen, jetzt haben wir nur getankt, und, wie sollte es anders sein einen Kaffee an der Tanke genossen.

Kurze Zeit nachdem wir wieder unterwegs waren, viel mir die  Frage vom Anfang ein " ihr fahrt auch in den Norden?". Jetzt wussten wir was er damit gemeint hatte. Das Wetter war ja heute schon den ganzen Tag bedeckt, jetzt schlug es aber in einen gehörigen Schneesturm um. Der bremste unseren Vortrieb dann gehörig ein. Die Sicht beschränkte sich auf wenige Meter vor die Motorhaube.

 

 

Irgendwann war aber auch das vorbei, es dauerte knappe 100 Km , bevor wir wieder in besseres Wetter kamen. Die Fahrt nach Myvatn endete dann doch mit ein wenig Sonne, die sich durch die Wolkenlücken kämpfte.

Unser Hotel lag auf der ganz anderen Seite des Myvatnsee. Übersetzt heiss das übrigens "Mückensee". Im Sommer muss es hier nur so wimmeln von den Plagegeistern, die zum Glück aber nicht stechen, sie sind nur lästig.

Wir waren recht geschafft als wir im Hotel ankamen. Wir reservierten schon gleich einen Tisch fürs Abendessen und wollten wieder früh schlafen gehen." möchten sie geweckt werden wenn Norlicht aktivität zu erwarten ist"? fragte uns die Mädel an der Rezeption. Und Zack, auf einen Schlag waren wir gar nicht mehr soo müde. Sie beeilte sich zwar noch uns mittzuteilen, das es doch recht unwarscheinlich sei, es sei "sehr bedeckter Himmel". Das war uns aber jetzt mal egal, genau deswegen sind wir doch eigentlich nach Island gefahren.

Also Abendessen, Fototasche packen, und ab ins Bett.

...Ring,...ring was war denn da los. Schlaftrunken schreckte ich hoch, wieso klingelt das Telefon, wer kennt unsere Nummer?,es war die Reception, "we expekt Northern Lights, please go outside, enjoy". Ja genau da war doch was, also anziehen, Kram packen und mit einigen anderen vor´s Hotel getreten. Herdenmässig versammelten sich all auf dem Parkplatz und schauten in den Himmel - nix. egal, Stativ aufgebaut, Kamera drauf, Fernauslöser dran, Himmel schauen - nix. Im Hinterkopf hatte ich noch eine Aussage, dass man mit bloßem Auge das Nordlich nicht so gut sieht wie der Sensor der Kamera. Nun denn, dann habe ich mal ein paar Bilder aus der Hüfte in den Himmel geschossen. - siehe da, da leuchtete ganz schwach etwas grünes. Nun dann Feuer frei, viele andere bauten schon recht bald ihr Equipment wieder ab, ich glaube die waren enttäuscht. Wie so oft waren wir die letzten, die wieder im Bett verschwanden.

Am nächsten Morgen fanden wir dann dass in der Kamera.

 

 

 

Mission completed, jetzt können wir heimfahren. Wir waren nun ein bisschen Stolz, für´s erste mal denke ich schon ganz gut. Vielleicht noch ein wenig am Vordergrund arbeiten, besser geht immer.

Zufrieden nahmen wir unser Frühstück ein, wir wollten natürlich wieder bei Zeiten unterwgs sein, zumal wir wieder um den ganzen See herum mussten und das Farbenspiel am Himmel viel versprach

 

 

 

Wenig später dann von der anderen Seite des Sees

 

 

Rund um Myvatn ist ein recht aktives Geothermalgebiet, heiße Quelle, Fumarole, Mud holes sind hier allgegenwärtig.

Auch ein Geothermalsee, der zum baden einläd findet sich hier. Der war eigentlich für gestern auf dem Plan, aber da wir so spät ankamen musste das leider ausfallen. Dem Winter geschuldet war auch das Geothermalgebiet schwach besucht, beinahe hatten wir es für uns alleine, und das bei immer besser werdendem Wetter.

 

 

 

 

Der letzte Blick, mit der Feststellung, man hätte hier mehr Zeit verbringen können, oder sogar müssen. Getrieben wie wir waren mussten wir aber weiter. Das heutige Ziel war Akureyri, die grösste Stadt hier im Norden. Die Strecke bis dahin war nicht soo.. weit, somit konnten wir uns unterwegs genug Zeit lassen - so der Plan!

 

 

 Nicht dass wir bis dato noch keine Islandpferde zu Gesicht bekommen hätten, aber die standen zum erstenmal schön in der Sonne.

Ein weiteres Highlight auf der Stecke sollte der Selfoss - Wasserfall - werden. Für mich war er definitiv der schönste Wasserfall auf der ganzen Reise, -mal wieder der Schönste.

 

 

Schon am Selfoss trübte sich das Wetter wieder ein, und wir machten uns auf das letzte Stück nach Akureyri in Angriff zu nehmen.

" ihr fahrt auch in den Norden", da war es wieder. Wir führen wieder über einen Pass und wieder wurden wir von einem Schneesturm überrascht, der war fast noch schlimmer wie der gestrige. Teilweise mussten wir anhalten, wir wussten z.T. nicht mehr wo oben, unten, rechts oder links war, der gefürchtete "White Out".

 

 

Aber auch das haben wir schließlich hinter uns gelassen. Kurz vor  Akureyri hatten wir die Wahl einen Tunnel, der gebührenpflichtig war, oder aber die Küstenstraße  um den Fjord herum zu nehmen. Da wir das Geld sparen, und auch lieber der Küstenlinie folgen wollten, entschieden wir uns auch eben dafür. Den Hinweis,dass man diese Straße auf eigene Gefahr benutzt d.h. eine evtl. Bergung bezahlen muss, sollte man liegen bleiben.                                                       Aber was soll bei 4x4 schon groß passieren. Ein vor uns fahrendes Auto bestärkte unser Vorhaben noch. Als eben Dieses nach einiger Zeit uns wieder entgegen kam, war das noch kein Grund zum zweifeln. Also 4x4 zugeschaltet und los geht das Ding. Als unser Fahrzeug dann mit der Bodenplatte im Schnee aufsaß, zogen auch wir den Rückzug an. Am späten Nachmittag erreichten wir Akureyri, später als geplant.

 

 

 

Mal wieder erreichten wir eine Stadt am Sonntag, will sagen, die meisten Geschäfte hatten geschlossen. Zum Glück hatte eine Bücherei geöffnet, dort bekamen wir auch einen Kaffee und schmökerten ein wenig in den englischen Büchern.

Einen kurzen Gang durch die Altstadt machten wir noch, bevor der Regen uns dann doch "zwang" unser Abendessen einzunehmen.

Auf Nordlichter brauchten wir heute Nacht nicht zu hoffen, da der Regen immer heftiger wurde.

Morgen wäre unser bis dahin längstes Teilstück zu fahren gewesen, das uns bis Borgarnes führt. Es waren immerhin nochmals runde 300 Km. Also auch da mussten wir zügig vorankommen.

 

 

Das Wetter war am nächsten morgen noch nicht wirklich besser, aber im Laufe des Tages solte sich das legen. Auch wenn wir eine gehörige Strecke zurücklegen mussten. sollte doch noch Zeit für etwas Kultur sein.

 

 

Die Torfhäuser sind die ersten  Häuser hier auf Island gewesen, die durch ihre natürliche Dämmung bekannt wurden.

Borgarnes, unser heutiges Tagesziel, war für uns auch die letzte Chance noch einmal Nordlichter zu sehen. Die Stadt Borgarnes ist eine kleine Fischerstadt, die in frühren Zeiten oft nur per Schiff erreicht wurde. Erst 1980 wurde eine Brücke über den Borarfjöour gebaut, es ist die zweit Älteste hier auf Island. Heute ist Borganes ein Verkehrsknotenpunkt, die Ringstrasse, ob Northbound oder Southbound führt durch Borganes. In der Umgegend sind lachsreiche Flüsse, die im Sommer zahlreiche Angler anziehen - für uns im Winter aber unrelevant.

 

 

Borgarnes lädt zum spazieren gehen und einkehren ein, das haben wir auch getan. Zum Abend luden wir uns selbst auf eine Pizza ein, die war verdammt gut.

Zurück im Hotel kontrollierten wir nochmals die Aurora App, die sich förmlich überschlug, damit meine ich die vorhersage sah richtig gut aus. Wir haben also alles zusammen gepackt und sind aus der Stast heraus gefahren, um ein Plätzchen zu finden , wo wir wenig bis gar keinen Fremdlicht einfall haben würden. Wahrscheinlich hätten wir noch ein ganzes Stück weiter fahren müssen, aber wir waren so aufgeregt und wollten nix verpassen. Wir wußten ja nun wie in etwa der Himmel aussehen mußte. Wir fanden einen Platz und dann war Feuer frei !

 

 

 

Mit dieser Ausbeute waren wir hoch zufrieden.  Ebenso zufrieden kehrten wir ins Hotel zurück. Nun hatten wir morgen nur noch ein kurzes Stück bis wir wieder zurück an unserem Ausgangspunkt in Reykjavik ankommen würden.

 

 

Schnell waren wir in Reykjavik angekommen. Wir machten noch einen Gang durch die Altstadt, entschieden uns aber dann die Stadt zu verlassen, es war uns einfach zu viel los. Diese Gefühl überkam uns schon oft, wenn man aus der Ruhe, fast Einsammkeit wieder in eine Metropole zurückkehrt. Dabei ist es vollkommen egal wie groß die Metropole letztendlich ist.

Wir beschlossen die Halbinsel Reykjanes zu erkunden. Dort war die "Blaue Lagune", wieder ein Grabenbruch und viele kleine Sehenswürdigkeiten

 

 

Der Abbschluss bildete der Besuch an der " bridge between the continents". Hier macht wohl jeder die selben Bilder, so auch wir.

 

 

 Danach ging es in unser Flughafenhotel, Abendessen , dann schlafen. Um 5:15 Uhr war die Rückgabe des Autos und um 7:00Uhr ging der Rückflug.

Das war sie nun unsere Reise nach Island. Natürlich viel zu kurz, aber um einen ersten Eindruck zu bekommen war es allemal gut genug.

Island ist längst kein Geheimtip mehr, vielleicht der Winter, der Sommer ist es bestimmt nicht mehr. Allerdings sind im Sommer die Tage sehr lange, gegebenen falls muss man hier die Nacht zum Tage machen und um Mitternacht aufbrechen, schlafen kann man ja am Tage.

Wir hoffen Island noch einmal wiedersehen zu önnen, das beschlossen wir nicht zuletzt im Flugzeug. In wieder etwas mehr als 3 Sunden hatten wir wieder deutschen Boden unter den Füßen.

 

Auch Kurti war wieder wohlbehalten zurück, seine Meinung über Island ist eine ander als unsere