Jetzt sitze ich hier und schreibe einen Reisebericht über Namibia - und dabei sollte alles ganz anders sein.

Im Winter 08/09 stellte sich wieder die Frage nach Urlaub ein, zweimal nun waren wir schon auf dem afrikanischen Kontinent, nun sollte es mal wieder die USA werden.. Route 66, oder die Ostküste hoch und runter, Chicago, all das kam in die engere Wahl. Beim Planen am PC ging es dann nicht so recht vorwärts, keine Ideen zu Amerika, ich wußte gar nicht wie und wo anfangen, es war irgendwie blockiert. Nach einigem hin und her kam ich zu keinem Egebniss - für mich war das eine neue Erfahrung. Irgendwie kam dann wieder der afrikanische Kontinent ins Spiel, Namibia, und plötzlich kamen die Ideen.

Also gut, Namibia dann mal los. Viel lesen im Internet recherchieren, Bekannte fragen, das übliche halt. Am Ende erstellten wir folgende Route:

Ankunft Windhoek - Weiterfahrt nach Marienthal -die Dünen von Sossusvlei - Swakopmund -weiter nach Twyfelfountain - Etosh Nationalpark- die Africat Foundation in Okonjima und zurück nach Windhoek.

Das ist sicher nur ein kleiner Teil des möglichen, aber das passte am besten in unser Zeitfenster. Den ganzen Süden, also den Fish River Canyon ließen wir komplett ausfallen, wir haben schon den Grand Canyon und den Blyde River Canyon gesehen, uns stand mehr der Sinn nach der Tierwelt. Auch wenn uns das eine oder andere Fotomotiv durch die Lappen gegangen ist - das war schon OK. Das Land ist einfach zu groß für 15 Tage.

Wie immer sind wir Ende Oktober, nach unserer Sommersaison aufgebrochen, Frankfurt - Windhoek, ein Nachtflug, Ankunft am frühen Morgen. Schon beim Landeanflug muß ich ein recht verdutztes Gesicht gemacht haben. Vom Flughafen war nicht viel zu sehen. Gut viele haben uns gesagt, daß das alles nicht sehr groß sei, aber ein bisschen größer dachte ich doch schon. Das war aber ganz OK so. Seltsamerweise verspürte ich beim Gehen über das Vorfeld zur Einreisekontrolle schon ein Gefühl von Ruhe und Urlaub, und das sollte uns auch während der ganzen Zeit in Namibia nicht verlassen. Die Einreise ging zügig vonstatten und schnell hatten wir auch unser Gepäck. Die noch fehlenden Reisepapiere waren am Mietwagenschalter hinterlegt, und somit waren wir gegen 9:00 Uhr schon auf der Strasse.

Der Weg führt uns zuerst Richtung Windhoek, der Flughafen selbst liegt wie immer etwas ausserhalb. Bei der erstbesten Gelegenheit, einem Sparmarkt, haben wir unseren Wasservorrat aufgefüllt, was zum Essen für unterwegs eingepackt und schon sind wir in Richtung Süden nach Marienthal aufgebrochen. Nicht, daß der Verkehr in und um Windhoek ein wesentliches Problem darstellte, ausserhalb des Einzugsbebietes der Stadt, vereinsamten wir dann zusehends. Das Ziel erreichten wir am frühen Nachmittag - es war die Bagatelle Game Lodge nahe Marienthal. Die Lodge liegt inmitten der letzten Ausläufer der Khalahari Wüste - roter Sand, eine neue Liebe.

Wir waren die ersten Gäste an diesem Tag und erfrischten uns nach dem Zimmerbezug erst einmal mit einem kühlen Getränk am Pool. Eine der Besonderheiten der Bagatelle Game Lodge waren die hier auf dem Gelände lebenden Pfauen. Bestimmt 30 Stück an der Zahl. Aber die Schau schlechthin war eine mit der Hand aufgezogene Antilope, die sich ebenfalls auf dem Grundstück bewegte. Zur Sicherheit der Mitmenschen hat man dem Tier die Hörner mit einem Gartenschlauch überzogen - recht lustig anzuschauen. Schnell war der Abend da und wir genossen den ersten Sonnenuntergang in Namibia. Nach dem Abendessen im Freien unter dem Sternenhimmel sind wir dann doch recht erschöpft, aber voller Erwartung auf den nächsten Tag ins Bett gefallen.

 

 

Am Morgen - ihr wisst ja, wir sind im Urlaub - also früh aus den Federn, sind wir noch vor dem Frühstück zu einer Besichtigungstour ins Gepardengehege aufgebrochen. Auf dem Grundstück befinden sich zwei große Gehege in denen Geparden leben, die schon ein stolzes Alter haben, oder aber Handaufzuchten, die nicht mehr auszuwildern sind. Es war unser erster Kontakt mit diesen Tieren, ein erstes Erlebnis. Das anschließende Frühstück bereitete uns auf den Rundgang über die Farm durch roten Sand vor. Etwas lauter stampfend, man höhrt ja immer wieder von Schlangen und anderem Getier, sind wir den etwa 6 Km langen Rundweg gelaufen. Vielerlei Kleingetier, vorallem Insekten und Vögel - keine Schlangen - waren zu sehen. Gegen Ende der Wanderung ging auch das Wasser zur Neige, das wir mitführten, wir hatten uns da leicht verschätzt.- Merke : Mehr Wasser mitnehmen !!. Die heisse Mittagszeit verbrachten wir wieder in der Lodge, am Pool, natürlich in Gesellschaft der Pfauen und der Wasserschlauch gehörnten Antilope.

 

 

Nachdem die große Mittagshitze vorbei war, sind wir zu einer "Pirschfahrt" über das gesamte Gelände der Farm aufgebrochen. Das zu der Lodge gehörende Gebiet ist groß genug um gute 2 Stunden mit dem offenen Geländewagen die Gegend zu erkunden. Tiere wie Gnus, Oryx oder Zebras waren garantiert. Auch viele Vögel gesellten sich zu den Tiersichtungen. Einige gute Tips vom Ranger nahmen wir gerne an, vielleicht könnte man sie in der Zukunft ja mal gebrauchen. Die Exkursion über das Gelände endete mit dem obligatorischen Sundowner an einer geeigneten Stelle. Nach der Rückkehr in das Lodgegebäude wartete das Abendessen schon auf uns, in diesem Fall war es schon das Letzte in dieser Unterkunft. Am nächsten Morgen brachen wir wie immer bei Zeiten auf, um unser nächstes Ziel - die Dünen im Sossusvlei anzusteuern.

 

Schon lange hatten wir alle Teestraßen hinter uns gelassen, die Reise setzte sich von nun an auf Schotterstrassen fort. Zum Teil recht abenteuerlich, aber im ganzen recht gut befahrbar .Einen Reifendefekt muß man jederzeit einplanen, also unbedingt auf ein Reserverad achten. Uns blieb, das sei vorweg genommen, eine Reifenpanne erspart. Viel mehr hatte ich eigentlich Angst daß die Windschutzscheibe in Mitleidenschaft gerät, aber auch das ist uns erspart geblieben. Die Fahrt führte uns über die Maltahöhe auf direktem Weg nach Sesriem. Unsere nächste Lodge war etwa 60 km entfernt vom Eingang ins Sossusvlei, näher konnten wir keine Unterkunft mehr buchen. Da die Schotterpisten ab dem Sossusvlei Tor immer schlechter wurden, zogen sich die letzten Kilometer etwas hin, so daß wir die Lodge am Nachmittag erreichten.Weit weg von jeglicher Zivilisation verbrachten wir den Rest des Tages in der Lodge am Pool und genossen das wirklich erstklassiche Abendessen, in Büffetform .Das gebratene Oryx ist mir noch immer in Erinnerung.

Am nächsten Morgen gab es ein schnelles Frühstück, die gesamte Lodge war schon auf den Beinen. Darunter waren auch einige Reisegruppen, die ich auf der Fahrt zum Sossusvlei versuchte abzuhängen, wollten wir doch Landschaft und nicht Menschen fotografieren. Das Unterfangen war gar nicht so einfach, war es noch stockdunkel, und die einheimischen Busfahrer peitschten ihre Kleinbusse über die Schotterpisten als gäbe es kein morgen mehr. So kamen wir dann recht gleichzeitig am Tor zum Sossusvlei an. Schnell den fälligen Eintritt bezahlt, und noch mal ausgetreten, dann gings los. Die asphaltierte Straße, welche Wohltat, führte uns immer tiefer in die Dünenlandschaft. Vorbei an der berühmten Düne 45, wir fuhren aber weiter und unser Plan ging auf. Die Reisegruppen hielten alle an den im Reiseführer vorgegebenen Punkten, bestiegen die eine oder andere Düne, während wir schnell zum Endpunkt der Straße fuhren, und in die dort wartenden Shuttles umstiegen, die uns dann an den Endpunkt der Dünen, zum Dead Vlei und dem eigentlichen Sossusvlei brachten. Nur wenige andere Touristen befanden sich um diese Zeit schon so weit hinten im Tal, so daß wir tolle, menschenleere Aufnahmen machen konnten.Wobei zu sagen ist, daß kein Bild der Welt die Ruhe und die Faszination dieser Gegend wiedergeben kann. Aber all der Sand konnte uns nicht von Entdeckungen wie Spinnentieren, Schlangen und anderen Reptilien fern halten. Alles ungefährlich, aber hoch interesant.

 

 

 

Der Ansturm der "Massen" erreichte das Dead Vlei erst um die Mittagszeit, so daß wir uns dann ganz gemütlich auf den Weg aus dem Tal machen konnten, heiß wurde es allemal. Den Rest des Tages verbrachten wir wieder in der Lodge, mit der Hoffnung auf ein neuerlich gebratenes Oryx.

Am nächsten Morgen mußten wir nicht ganz so zeitig aufbrechen, und hatten somit Zeit für ein ausführliches Frühstück. Danach wurde es aber Zeit die Wegstrecke nach Swakopmund aufzunehmen. Die Fahrt ging durch den Namib Naukluft Park, recht sehenswert. Ein kurzer Stop in Solitaire gab uns die Chance, Sprit aufzufüllen, sowie ein Stück warmen Apfelkuchen einzupacken. Weiter ging die Fahrt in Richtung Küste. Anfangs noch recht abwechslungsreich, später dann ein recht einsames , unwirkliches oder einfach nur langweiliges Stück, bevor wir dann die Küste in Swakopmund erreichten.

 

Swakopmund, viele nennen es das südlichste Nordseebad der Welt .Das kann gut hinkommen. Es ist schon sehr befremdlich, so weit weg von Deutschland in einer afrikanischen Stadt vornehmlich deutsche Straßennamen und Restaurants mit eher deutschen Speisenkarten vorzufinden. In den meisten Geschäften wird man gleich auf deutsch angesprochen, wie gesagt befremdlich.

 

 

So sind wir dann auch in einer "typisch deutschen Frühstückspension abgestiegen, in genau so einer, in der ich als Kind mit meinen Eltern an der Nordsee schon gewohnt hatte. Alles war toll, gute deutsche Brötchen, hat ja was. Ansonsten ist Swakopmund eine gemütliche kleine Küstenstadt, eine Sommerfrische für die Namibier aus Windhoek.Wir waren aber aus einem besonderen Grund in Swakopmund. "Tommy"-Tommy war der Grund. Schon Zuhause hatten wir aus vielen Reiseberichten und Foren gehört," mit Tommy müßt ihr in die Wüste gehen". Tommy ist ein quirliger ehemaliger englischer Soldat, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Wüste und deren Bewohner den Touristen näher zu bringen und das Verständnis für diesen Lebensraum zu erhöhen. Er macht kurzweilige Touren, durch die Wüstenregion der Namib Wüste rund um Swakopmund. Dabei kommt auch das Sichten der Kleinen 5, so wie er die Bewohner der Wüste nennt. Er redet von Schlangen, Spinnen, Eidechsen, Käfern und Chamaeleons. Letztere waren eigentlich der Hauptgrund für uns, die Tour zu machen. Da wir nicht sicher sein konnten, selbst welche zu endecken, schlossen wir uns Tommy an, per E- Mail aus Deutschland vorgebucht. Somit wurden wir am nächsten Morgen in einem klapprigen, aber genialen Allradgefährt abgeholt und sind mit Tommy und noch 2 anderen Guides rund 6 Stunden durch die älteste Wüste der Welt gefahren. Schon alleine das Fahren durch nichts als Sand, hoch und runter war eine Gaudi, aber nicht zuletzt war Tommy auch ein Garant dafür, die versprochenen Tiere zu sehen. Glaubt mir, für alle die jemals in der Nähe von Swakopmund sein sollten, diese Tour ist ein Muß.- Ich würde sie jederzeit noch einmal machen.

 

 

Wenn auch Swakopmund für uns etwas zu sehr an die Heimat in Deutschland errinnerte, wir hatten trotzdem ne Menge Spaß, nicht zuletzt durch die Wüstentour mit Tommy. Weiter ging also die Fahrt, in Richtung Norden, vorbei an der Robbenkolonie am Cape Cross bis wir das Tagesziel, die Twyfelfountain Lodge erreichten .Auf dem Weg dorthin, hielten wir noch am versteinerten Wald und konnten auch die berühmte Welwitschia Pflanze begutachten. Die Lodge liegt inmitten von Steinformationen mit vielen Felszeichnungen aus der Vorzeit. Wir genossen die Umgebung auf unsere Art ,ohne Felszeichnungen und fuhren am nächsten Morgen weiter nach Bambatsi. Bambatsi ist eine Guestfarm auf einem Hochplateau etwa 1200 Meter hoch gelegen. Sie ist die älteste Guestfarm in Namibia. Den Zwischenstopp mussten wir einlegen ,weil wir nur noch eine Nacht in der Twyfelfountain Lodge buchen konnten. Im Nachhinein waren wir sehr dankbar dafür. Der Aufenthalt auf Bambatsi war da,s was wir uns schon oft gewünscht hatten, Essen mit den Farmleuten und deren Gäste an einem Tisch. Man lernte andere Reisende kennen, man tauschte sich über das Erlebte oder noch zu Erlebende aus und hatte einfach Spaß. Auch der Farmer konnte natürlich einige Tipps beisteuern. Die eine Übernachtung verging wie im Fluge und schon mussten wir am nächsten Morgen weiterfahren - immer in Richtung Etosha Nationalpark. Aber all das- war schon langsam in den Hintergrund getreten, der Blick war nur noch auf den EtoshaNationalpark gerichtet.

 

Der Etosha Nationalpark -" der große weiße Platz getrockneten Wassers" - war in knapp 2 Std Fahrtzeit erreicht. Am Gate noch schnell die allfällige Registrierung absolviert, der Eintritt wurde uns dann im Okaukuejo Camp abgezogen. Schon auf der Fahrt zum Camp hatten wir viele Tiersichtungen. Im Camp angekommen, bezogen wir auch alsbald unser "Waterhole" Chalet. Ein Rundbungalow mit Blick auf das zum Camp gehörende Wasserloch, das auch noch nachts beleuchtet war. Nach einer kurzen Rast im Camp sind wir noch bis zum Sonnenuntergang durch den Park gefahren, wir waren total beeindruckt von den Tiersichtungen - und wir hatten noch 3 Tage vor uns. Nach dem Abendessen sind wir dann zum inzwischen beleuchteten Wasserloch gegangen. Entlang der kleinen Mauer um das Wasserloch standen schon viele Leute und trotzdem herrschte eine gespannte Stille, nur das Surren der Kameras oder das Klicken der Fotografen war zu hören. Es war einfach umwerfend. Am Wasserloch fanden sich nach und nach, man könnte meinen geordnet, fast alle Tiergattungen des Parks ein. Vom Elefant über Giraffen bis zum Nashorn und auch dem Löwen. Von all dem "Kleinen Getier" wie Schakal oder ähnlichem will ich gar nicht erst anfangen. Irgendwann trieb uns einfach die Vernunft ins Bett, sonst würde ich heute noch dort sitzen, und ich wäre nicht der Einzige.

Den ganzen nächsten Tag verbrachten wir mit Rundfahrten durch den Park, die eigentliche Etosha Pfanne wollten wir erst bei der Fahrt in die nächste Lodge erkunden. Somit beschränkten wir uns auf den westlichen Teil bis hin zur Mitte des Parks. Viele Sichtungen,mit jeweils großen Gruppen von Tieren und vor allem Löwen bekamen wir vor die Linse. Mit der Vogelwelt sah es etwas Mau aus, aber die sollte sowieso besser sein im östlichen Teil des Parks. Den sollten wir dann am nächsten Tag in Angriff nehmen. Abends wieder zurück im Camp, nach dem Abendessen, "Waterhole" .Das beleuchtete Wasserloch ist und bleibt die Schau schlechthin .Ich denke, ich werde irgendwann einmal wieder zurückkommen und ich freue mich schon jetzt darauf.

 

Wir durchquerten den ganzen Park mit einem ausgiebigen Stop an der Stelle, der dem Park seinen Namen gibt.-Die Etosha Pfanne. Eben der "der große weiße Platz getrockneten Wassers". Dort war es wieder einmal soweit, man konnte die Stille hören. Beeindruckend. Den Rest des Tages durchquerten wir den östlichen Teil des Parks, um am Nachmittag in der Mushara Lodge unser Quartier zu beziehen. Entspannung am kleinen aber ungeheizten Pool mit dem passenden Getränk, ein wundervolles Abendessen , ein guter Schlaf und schon waren wir fit für unseren letzten Tag im Etosha Park. Die Vegetation war in diesem Teil des Parks etwas anders als um Okaukuejo. Die Vogelwelt sollte hier recht üppig vertreten sein - wir konnten sie aber nicht so richtig finden. Nur die "üblichen" Vertreter wie Geier, Falken und Habichte waren zu sehen. Zwei einsame Flamingos zu Fuß hatten Seltenheitswert. Und so verließen wir den Park, keinesfalls entäuscht in Richtung unserem letzten Höhepunkt der Reise - die Africat Foundation mit Sitz auf Okonjima Dort sollten wir dann ausgiebig Geparden und Leoparden sehen, so hofften wir. Und um es vorweg zu nehmen, es kam auch so.

 

Die Africat Foundation mit Sitz auf Okonjima hat sich zum Ziel gesetzt, sich um die verletzten, kranken Raubkatzen zu kümmern. Vielmehr noch ,dieAfricat Foundation fängt dort Raubkatzen aus der Wildnis, wo sie mit dem Menschen und derer Nutztiere in Konflikt geraten. Noch hat in Namibia jeder Farmer das Recht, Raubkatzen die sein Nutzvieh anfallen, zu erschießen. Nicht nur durch die Hilfe der Africat Foundation gelingt es aber immer mehr die Tiere in Fallen zu fangen und an anderer Stelle wieder auszuwildern. Auf dem Farmgelände von Okonjima verbleiben etwa 10% der eingefangenen Tiere, die in riesigen Gehegen ein Gnadenbrot erhalten. Wir verbrachten 2 wundervolle geniale Tage auf der Farm, die übrigens den Touristen keine Wünsche offen läßt .Okonjima war der krönende Abschluß, bevor wir dann die Weiterreise nach Windhoek und von dort den Heimflug antraten. Wir genossen die morgendlichen, sowie die abendlichen Pirschfahrten, um die Geparden aber auch noch andere Tiere wie Hyänen, Zebras und Kudus zu sehen .Der wohl eigentliche Höhepunkt war aber das Aufspüren eines Leopardes. Dieser Leopard war mit einem Sendehalsband versehen, somit konnte das Tier geortet werden und das war noch schwierig genug. Selbst wenn er nur wenige Meter entfernt von uns im Gras lag, oder sich langsam fortbewegte, war er kaum auszumachen, perfekt getarnt. Zu unserer Freude war es eine Leopardin mit einem nur wenige Monate altem Baby. Der Guide versicherte uns, daß das eigentliche Sehen dieses kleinen Leopardes schon eine Sensation sei, denn eigentlich versteckt seine Mutter es, sobald sie auf die Jagd geht. Wie auch immer, wir bekamen es zu sehen und waren sehr beeindruckt. Mit diesem Eindruck konnten wir Okonjima und damit die Tierwelt von Namibia verlassen.

 

Nach dem letzten gemütlichen Frühstück auf Okonjima, verließen wir die Farm in Richtung Windhoek. Die Fahrt war angenehm, auf Teerstraße, in ca. 2 Std hatten wir die Fahrt hinter uns gebracht. Die letzte Herberge, das Casa Piccolo hatten wir schnell gefunden, und somit konnten wir den ganzen Nachmittag in der Stadt selbst verbringen.Wieder einmal hatten wir uns die Stadt für das Ende der Reise aufgehoben. Natürlich wieder eine Umstellung von der Ruhe der Natur in die etwas lautere Stadt, aber in Windhoek war es etwas gemütlicher als z.B.in Kapstadt - weil einfach viel kleiner. Alle Sehenswürdigkeiten hatten wir quasi schon am Nachmittag abgelaufen, und wir hatten noch den ganzen nächsten Tag zur Verfügung. Also verließen wir das Stadtzentrum bei Zeiten und beendeten den Tag in Joe´s Beerhouse. Dort endet wohl jeder, der einen Reiseführer mit sich trägt. Am nächsten Morgen ließen wir das Gepäck erst einmal in der Pension, um es am Nachmittag wieder abzuholen. Den ganzen Tag schlenderten wir durch den Crafts Market und die Shopping Malls, um uns die Zeit zu vertreiben. Fast waren wir froh, als wir in Richtung Flughafen aufbrechen konnten.

 

Nach Erreichen des Flughafens und der Rückgabe des Wagens, wurde die Zeit bis zum Abflug recht lang. Viel gab es ja nicht zu erleben auf dem Flughafen, war er doch nicht größer geworden seit unserer Ankunft. Aber auch diese Zeit verging irgendwie und wehmütig stiegen wir in den Flieger gen Heimat . Wieder einmal hatten wir einen tollen Urlaub und würden sicherlich noch lange davon zehren, zumal ja nun die Auswertung der geschossenen Bilder noch anstand. Also, zumindest in dieser Richtung war der Urlaub für uns noch nicht beendet.

Zu erwähnen , daß wir in einem kalten und trüben Deutschland aus dem Flieger stiegen ,ist so glaube ich ,nicht notwendig, schon bald hatte uns der Alltag wieder eingeholt und die Gedanken an einen neuerlichen Urlaub rückten vom Unterbewußtsein ins Bewußtsein vor.