Lange  hat es mal wieder gedauert, bis wir unseren Reisebericht -"Neuseeland" online stellen konnten. Vielerlei Gründe waren hierfür Verantwortlich. Zum Einen die mangelnde Zeit, zum anderen, habe ich einfach keinen Einstieg gefunden. So wird es diesmal auch etwas anders sein als auf den anderen Seiten zuvor.

Ja ,warum wird es anders sein, einfach weil der ganze Urlaub anders war so. Bisher haben wir, zumindest in den letzten Jahren, einen auf  Safari in afrikanische Gefilde gemacht. Tiere satt, und vor allem auch noch das eine oder andere Erlebnis. Das soll nicht bedeuten, das wir in diesem Jahr nichts erlebt haben, aber Tiere und Safari waren diesmal ausgeklammert; - Landschaft war nun das große Thema.

Deshalb wird in diesem Reisebericht wohl die Bildsprache eine noch größere Bedeutung erhalten als in den vorangegangenen Reiseberichten

 

Aber nun mal der Reihe nach, auch in diesem Jahr viel unser Urlaub wieder in den Januar! Wieder auf den Afrikanischen Kontinent, nein diesmal nicht,wir wollten einfach mal etwas abstand, wir hatten Angst das unser Interesse in eine Oberflächlichkeit abgleitet. Also musste ein neues Reiseziel her. Nach langem hin und her wollte sich noch keine Lösung abzeichnen,- wir hatten wieder mal ein Problem auf sehr hohem Niveau. Kurz hatten wir dann doch Botswana ins Auge gefasst,einmal quer durch mit dem Camper - Regenzeit- da  wir alleine unterwegs gewesen wären, NO GO!

Australien, ne das war zu groß für die Zeit, die wir zur Verfügung hatten, Neuseeland? Warum eigentlich nicht Neuseeland. Da war im Januar zwar Hauptreisezeit weil Sommer auf der südlichen Halbkugel, aber genau das wollten wir ja.

Schon ging die Planung los, "Neuseeland müsst Ihr im Camper machen"- gute Ratschläge von allen Seiten. Klar das kommt dann auch nicht zu teuer und du bist unabhängig. Nord oder Südinsel - beide, na klar beide, wer weiß ob wir da nochmal hinkommen, ich hatte schon jetzt Angst was zu verpassen. Halt mal, wie lange ist der Flug - doch deutlich über 20 Std.. - jetzt erst recht beide Inseln.

Doch schon bald war ich mit meinen Rechenkünsten auf ein einfaches Ergebnis gekommen. Wir wollten knappe 4 Wochen im Land bleiben, bei einem Camper mit der Ausstattung die es uns ermöglicht hätte überall, also auch "Wild" zu Campen war die ganze Geschichte nicht billiger als wenn wir uns in B&B´s einquartieren würden.

Es klingt etwas überheblich,- aber 4 Wochen waren zu kurz, zu unrentabel für das Campmobil !!

Wir traten also mal wieder in Kontakt mit dem Reiseunternehmen unseren Vertrauens, und wurden in unserer Annahme bestätigt. Wir arbeiteten zusammen eine Route für uns aus, die uns über beide Inseln, zu den "Musst See" Punkten führen würde - im Nachhinein wären da einige Punkte austauschbar gewesen, aber das weißte halt nicht wenn du noch nicht da warst.

Das Ganze war dann schnell unter Dach und Fach wie man so schön sagt. Wir hatten also noch genug Zeit uns einzulesen in das Land und dessen Reize. Und gereizt hat es nun dann auch schon. Auch und obwohl ich mir im klaren war das "Wildlife" dieses mal kein Thema sein würde- Landschaft war angesagt. Glaubt mir, davon hat das Land jede Menge.

Also, am 3. Januar 2016 ging es dann los, Koffer waren gepackt, mit einem unglaublichen Gewichtslimit von 32 Kilo, was sollen wir da nur alles rein packen ?!  Ihr wisst ja wie das ausging - natürlich waren die Dinger wieder voll, mussten wir ja auf alle Jahreszeiten gerüstet sein. Der Zug brachte uns nach Frankfurt, Singapur Airlines dann zunächst nach Singapur Changi Airport, die ersten 12 Stunden waren geschafft. Dank Bordprogramm und einem wirklich guten Essen, sowie der guten Betreuung verging die Zeit quasi wie im Flug.

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Bilder aus dem Flugzeug sind doch immer wieder beeindruckend, wenn sie auch oft gleich aussehen. - Ich steh drauf

 

Schanghai Airport nach nunmehr 12 Stunden Flug: Wir erreichten Singpore wohl gelaunt und auch schon gut ausgeruht, wir konnten doch eine gute Mütze voll Schlaf erhaschen. Hier in Singpore war es nunmehr später Nachmittag, wir hatten hier  gute 2 Stunden Aufenthalt, wer aber schon ein wenig unterwegs war in der Welt, weiß, daß das auf einem Flughafen eine verwindend geringe Zeit sein kann. Wir machten uns etwas frisch, und strollten einmal den langen Gang in unserem Terminal 3 entlang. Die angebotenen zollfreien Waren waren hier noch üppiger als wir es gewohnt waren, war aber egal, wir waren ja erst auf der Hinreise, also nur gucken nicht kaufen.

Wie zu erwarten, waren die 2 Stunden waren im Nu vergangen, und ehe wir uns versahen, saßen wir schon wieder im Flugzeug - Neuseeland war bereit für uns, so wie wir bereit waren für Neuseeland!

Genau nach Flugplan am 5 Januar erreichten wir am Vormittag so gegen 11:00 Uhr Ortszeit Christchurch, auf der südlichen Insel von Neuseeland. Erstaunlich ausgeschlafen und voller Tatendrang ließen wir die notwendigen Pass- und Sicherheitskontrollen, und vor allem die Kontrollen zur Einführung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln über uns ergehen. Ja ,die Neuseeländer versuchen sich Ihre Inseln sauber zu halten. Nach der letzten Befragung,-" wo waren sie zuletzt, sind die Schuhe neu, haben sie eine Krankheit (Durchfall) oder so?" hatten wir es endlich geschafft und konnten unser Gepäck abholen und uns in Richtung der Autovermietung auf den Weg machen. Autovermietungen sind oft so eine Geschichte für sich, aber diesmal ging alles wie geschmiert, im Handumdrehen hatten wir unser Fahrzeug - in Rot-, eine neue Farbgebung für uns,waren wir sonst doch nicht dunkleres als weiß gewohnt. Noch schnell haben wir uns eine Neuseeländische Sim Karte fürs Handy besorgt - jetzt waren wir da.
Wir hatten nur diesen einen Tag, also nur eine Übernachtung hier in Christchurch. Das ADORIAN MOTEL war Zentral, inmitten der "Altstadt" gelegen. Altstadt klingt etwas überheblich, leider hat das Erdbeben im Februar 2011 so ziemlich alles zerstört. Noch immer sind die Spuren des Bebens überall zu sehen, und es wird auch noch einige Zeit brauchen, bis wieder alles zu neuem Glanz aufgebaut worden sein wird.

 

 

185 Menschen kamen bei diesem Erdbeben ums Leben, wie man uns erzählte die Allermeisten in einem einzigen Gebäude - "Baupfusch"

heute nun versucht man die Stadt Erdbeben sicherer wieder aufzubauen. Die Neuseeländer tun gut daran, den im Februar und im Mai 2016 bebte die Erde wieder einmal in Christchurch, allerdings, und Gott sei Dank - ohne schlimmere Folgen. Aber selbst in dieser gebeutelten Stadt steht das Leben nicht still. Viele Parkanlagen haben wir gesehen und ein geschäftiges treiben in den "Container- Einkaufszentren" die schon fast Kultstatus erreicht haben

 

Wir haben den einzigen Tag hier in Christchurch genossen, den einen oder anderen Kaffee oder Bier haben wir so gemütlich eingenommen. doch schon bald am frühen Abend überkam uns dann doch eine gewisse Bettschwere, der wir auch klaglos nachgaben. Denn schon am nächsten Morgen sollte unsere  "Umrundung der Südinsel"beginnen.

Die Nacht war schnell vorbei, wir suchten uns ein einfaches Frühstück und begannen unsere Fahrt. Doch zunächst mussten wir nochmals am Flughafen vorbei, irgend etwas stimmte mit der Neuseeländischen Sim Karte nicht. Es stellte sich aber heraus das wir mal wieder nicht auf dem laufenden waren, alles in Ordnung, so konnte es nun wirklich losgehen. Das heutige Ziel war der Lake Tekapo. Gespannt waren wir auf die grüne Insel und die Landschaften die uns geboten werden sollten. Zunächst war aber von Grün nichts zu sehen, Landschaft ja, aber eher grau und braun ! Ich folgte meinem GPS wie immer Querfeldein - also quer durch, wir wollten ja was sehen.

 

Wir waren noch immer enttäuscht vom fehlenden Grün der Landschaft. Doch diese Eintäuschung wurde schnell vertrieben,denn die Landschaft an sich war atemberaubend.

Am frühen Nachmittag erreichten wir dann den Lake Tekapo, einen auf  700 m gelegenen Gletschersee mit eine Fläche von etwa 90 Quadratkilometern. Der gleichnamige Ort bietet im Winter Helikopterflüge zum Skifahren auf dem Mt. Cook und der umliegenden Skigebiete an. Jetzt im Sommer bietet der See allerlei touristische Anziehungspunkte, über heiße Quellen, ein Sternen Observatorium, Wanderungen, Reiterferien und auch die bekannte "Church of good sheperd" lässt sich hier erkunden

 

"The Church of good sheperd"

 

Anstelle eines Altars gibt es ein großes Fenster der den Blick auf den See und das am Horizont gelegene Bergmassiv frei gibt

 

 

Der zu sehende höchste Gipfel ist aber nicht der bekannte Gipfel des Mt Cook, der liegt noch einige Kilometer westlich

Ansonsten war der kleine Ort in sich verschlafen, für uns war es gerade gut hier, nur eine Übernachtung zu haben, für ausgedehnte Wanderungen hatten wir somit eh keine Zeit. Was ich nun schon hier einmal anmerken kann, Neuseeland bietet viel Wanderdungsmöglichkeiten, auch für mehrtägige Touren. Das ist wohl auch der beste Weg dieses Land und vor allem die wenn auch Tier arme Natur zu genießen. Dazu muss man aber besser einen "Langzeit" Urlaub in Erwägung ziehen.

Diese eine Nacht verbrachten wir im Creel House B&B. Gemütlich und schon fast aufopfernd, versorgte man uns hier - wie es von nun an  überall sein sollte. Wir hatten nach einem gemütlichen Frühstück noch etwas Zeit ein paar Aufnahmen zu machen, bevor wir aufbrachen in Richtung Dunedin.

 

Von Lake Tekapo, der ja in der Mitte der Insel gelegen ist, machten wir uns nun auf nach Dunedin. Dunedin wird als die schottischste Stadt ausserhalb von Schottland bezeichnet, wir waren also gespannt. Der Weg führte uns zuerst wieder durch schier endlose, doch recht karge Landschaft. Die Landschaft wurde noch karger als ich mich ganz auf mein kleines GPS verließ, und ich die vorgegebenen Straßen verließ. Natur pur halt. Doch so langsam erreichten wir auch wieder besiedelte Gegenden.Weit verstreut lagen die Ansiedlungen, nur die Schafe waren so langsam all Gegenwärtig. Zum Schaf allgemein zu sagen gibt es folgendes.: Erst ist man mal ängstlich und läuft im Gruppenzwang davon - da aber die Neugier nun mal allgegenwärtig ist, kehrt man, auch im Gruppenzwang langsam wieder zurück! Ich sah es schon kommen, Tiere fotografieren wird hier wohl bedeuten- Schafe-! Lustig sind sie ja.
Langsam näherten wir uns wieder der Küste.In Oamaru erreichten wir dann wieder die Küstenstraße, auf der wir dann immer am Wasser entlang in Richtung Dunedin unterwegs waren. Etwa auf halber Strecke waren noch die geheimnisvollen, kugelförmigen Moeraki Felsen zu bewundern. Kugelförmige Gesteinsformationen, die wohl ähnlich der Entstehung einer Austernperle entstanden sind. Es war sehr windig und das Wetter meinte es nicht sehr gut mit uns, aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Natürlich machten wir einen Stopp -und waren da auch nicht alleine.
Weiter geht die Fahrt immer entlang der Coastline, immer in der Hoffnung vielleicht ja doch einen Wal zu sehen. Da war aber leider nix. Pinguine, Fellrobben und eine Albatros Kolonie soll es  hier aber doch geben. Das mit den Pinguinen stellte sich auch als sehr schwierig heraus. Verbringen diese putzigen Geschöpfe doch den ganzen Tag im Meer, und kommen erst in der Dunkelheit zurück. So konnten wir nur auf ein paar versprengte Pinguine hoffen. Die Albatros Kolonie, die wollten wir uns dann doch noch genauer anschauen. Aber zunächst mussten wir erst einmal das Highbrae Guesthose finden - unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage. Dank Susie´s Navigationskunst war das auch schnell geschafft. Das Highbrae Guesthouse wird von Stephen und seiner Frau Fienie betrieben. Ein weit über 100 Jahre altes Holzhaus, unweit vom Zentrum gelegen, wenn man mal von dem steilen Anstieg der Strasse vom Zentrum zurück ins Guesthouse absieht. Ein B&B wie man es sich vorstellt. Wir hatten ein" Studio" im obersten Stockwerk mit Blick auf die Stadt - genial.

Nach der Ankunft im Highbrae hielten wir uns nicht lange im Zimmer auf. Wir machten uns auf die Socken, die Stadt zu erkunden- zu Fuss. Stephen gab uns noch ein paar Tipps zum Abendessen und so zogen wir los. Der lange Weg bergab in die Stadtmitte ließ nichts gutes für den Weg nach Hause erahnen. Die Stadt Dunedin breitete sich schon auf den Feierabend vor. Der weltberühmte Bahnhof gab an diesem Abend leider kein gutes Fotomotiv ab, da der Himmel grau in grau verhangen war. Viele Backsteinhäuser gab es zu sehen, große monumentale Gebäude - und doch nicht Großstädtisch, ja  wohl so wie man sich Edingburg in Schottland vorstellt, nur eben kleiner. Nach einem zugegebenen strengen Rundgang durch die Innenstadt nahmen wir unser Abendessen im Speight`s Brauhaus ein. Unendlich viele Biere frisch gezapft, und mal wieder die besten Ribs der Welt. Mit der Art des Bierbrauens in Neuseeland muss ich mich aber noch anfreunden, es hat ganz klar den Charakter von Craft Bieren -- dazu habe ich noch nicht ganz den Zugang gefunden. Der "Aufstieg" zurück ins Guesthouse hielt das was er versprach- und das mit vollem Magen.

Relativ geschafft  aber glücklich fielen wir dann in unser Bett - voll und satt- wie gut is dat!

Wir schafften es gerade noch unseren Plan für den morgigen Tag zu erstellen, was uns ein weiteres mal aufzeigte, wir hätten locker noch ein paar Tage hier in Dunedin verbringen können und müssen.

Bei Zeiten waren wir am Morgen dann auch wieder auf den Beinen. Das Frühstück nahmen wir in der guten Stube ein, gemütlicher und entspannter kann ein Tag nicht beginnen - wenn dieser Tag auch mit Regen begann. Wir hielten trotzdem an dem von uns erstellten Tagesplan fest. Nach dem Frühstück machten wir uns erst einmal auf um die steilste Straße der Welt zu erkunden. Die" Baldwin Str." gilt seit dem Eintrag ins Guinness Buch als die steilste Straße der Welt. Mit 35% Steigung ist das nun mal so. Beim Anblick der Straße konnte auch der Regen diesen Eindruck nicht vermindern, im Gegenteil, das Wasser -schoß die Straße nur so herunter. Natürlich  fuhren wir die Straße auch hinauf, von oben war es fast noch imposanter anzusehen.

 

Vor lauter " Straße gucken" bemerkten wir fast gar nicht das der Regen nachgelassen hatte, ja sogar fast aufgehört hatte, Hurra, weiter geht´s im Programm. Eine Anhöhe genau genommen der Mt Cargill versprach eine tolle Aussicht auf die Stadt Dunedin. Da die Sonne nun auch schon herauskam machten wir uns dann auch gleich auf. Als wir oben auf dem Mt Cargill ankamen, konnten wir ahnen welch Ausblick einem gewährt werden würde, wenn nicht der Dunst des nun verdampfenden Regens aufsteigen würde, wir sahen genaugenommen - Nix.

Somit machten wir uns auf die Otago Halbinsel zu erkunden. Das Wetter klarte mit jedem Meter den wir unterwegs waren mehr  und mehr auf, die Sonne kam heraus, ich will es gleich vorweg nehmen, sie blieb uns den ganzen Tag erhalten, wir hatten allerbestes Wetter.

Eigentlich war nun der Weg das Ziel. Aber natürlich hatten wir als Endpunkt " Taiaroa Head" die Spitze der Halbinsel angepeilt, denn dort befindet sich eine Kolonie Königs Albatrosse, die von einem Unterstand, aus relativer Nähe betrachtet werden können.

 

 

Beim schreiben dieses Berichtes wird mir gerade klar, dass die Bilderflut mal wieder unaufhörlich ist,die Auswahl fällt nicht immer leicht.So langsam entwickelte Neuseeland auch das so von uns vermisste Grün, - alles war gut.

Wir fuhren Kreuz und Quer über die Halbinsel und erreichten noch am frühen Nachmittag wieder die Innenstadt von Dunedin. Nun bei diesem Wetter war auch der Bahnhof wieder fotogen, und somit konnten wir auch die Innenstadt bei schönem Wetter erkunden.

 

 

Wir erinnerten uns dann noch an den missglückten Ausblick am morgen auf dem Mt.Cargill, somit beschlossen wir das ganze nochmals zu versuchen. Das war auch die für uns richtige Entscheidung, wir wurden mit einem grandiosen Ausblick belohnt

 

So fand dieser Tag noch sein Happy End !. Wir machten uns  nun daran, zurück in die Stadt zu fahren, und nahmen dort unser Abendessen ein. Nicht zum letzten mal auf dieser Reise stellten wir fest, dass wir doch gut und gerne einige Tage hier hätten verbringen können. So langsam dämmerte es uns, selbst die gut 4 Wochen die wir hier sein würden, können nur ein herantasten an dieses schöne Fleckchen Erde bedeuten - das ist aber wohl immer so. Wir hätten noch die Pinguinkolonien besuchen können, das wird aber erst nach Dunkelheit interessant, wenn die kleinen Pinguine wieder zurück ans Land kommen. Auch hätten wir-  ach es wäre noch so einiges gewesen, lasen wir es gut sein. Wir freuten uns schon auf das gemütliche Frühstück am nächsten Morgen, danach würden wir dann aufbrechen nach Te Anau,knappe 300 Km erst einmal die Küste entlang, dann Landeinwärts bergauf bergab bis zum Lake Te Anau und der gleichnamigen Ortschaft.  Te Anau wird für uns dann der Ausgangspunkt sein um, ja da waren wir uns noch nicht so schlüssig, entweder  Milford Sound oder aber Doubtful Sound, das werden wir dann vor Ort entscheiden.

Die Fahrt der Küste entlang bot viele Stellen zum stehen bleiben, wir beschlossen, den Nugget Point und auch noch den Purakauni Fall zu besuchen

 

Hätten wir nicht noch eine recht lange Strecke vor uns gehabt, wir hätten noch so viele Anlaufstellen gehabt... Aber nun verließen wir die Küste ins Landesinnere, einen kleinen Abstecher noch zu den Purakauni Falls

 

Am späten Nachmittag erreichten wir nach einer langen aber schönen Fahrt die Ortschaft Te Anau, am gleichnamigen See gelegen. Te Anau ist der ideale Ausgangsort um das Fjordland zu erkunden. Auch viele Langstreckenwanderungen beginnen hier - was uns natürlich in keinster Weise betraf. Wir waren ganz und gar darauf ausgerichtet , wie die meisten hier den Milford Sound zu besuchen. Der ebenfalls sehenswerte Doubtful Sound war für uns nach reiflicher Entscheidung dieses mal nicht in der Planung. Ansonsten hatte der kleine Ort für uns nicht so viel zu bieten. Im Distinction Luxmore Hotel Te Anau hatten wir für 2 Nächte eingebucht. Das Hotel war ein typisches Hotel für Busreisegruppen - wie auch immer das zu werten sei. An der Rezeption buchten wir uns für den nächsten Tag eine Tour zum Milford Sound, somit konnte das Auto stehen bleiben. Als wir vom Abendessen zurück kamen, fing es an zu regnen, das versprach nix Gutes für den nächsten Tag. Ausgerechnet bei diesem Trip bestand die Aussicht auf  Regen, na ja, das Wetter muss man eben nehmen wie es ist.

Am nächsten Morgen waren wir für alles gerüstet, aber wir hatten mal wieder - Glück. Der Himmel war zwar noch etwas Wolken verhangen, aber es war doch schon recht sonnig. Das sollte auch den ganzen Tag so bleiben. Bald nach dem Frühstück wurden wir abgeholt, und auf die einzelnen Tourbusse verteilt. Die Strecke von knapp 120 Km spulten die Busse in kapp 2,5 Stunden ab. Die Fahrer sind die reinsten Alleinunterhalter, sie haben immer wieder eine Anekdote oder aber Wissenswertes über die Umgebung zu erzählen. Auch einige Stopps wurden unterwegs gemacht, gut das die Fahrer immer wieder auf die Tube gedrückt hatten, sonst würde man wahrscheinlich sein Ziel nie erreichen - bei der Landschaft.

 

Die Fahrt, die man als "rasant" bezeichnen darf, führte bergan und bergab, schlängelte sich durch atemberaubende Landschaften. Die Fahrt wurde durch den Homer Tunnel gebremst, der nur einspurig zu befahren ist. Der  knapp 1,5 Km lange Tunnel, unbeleuchtet, nass und sicherlich nicht den Europäischen Sicherheitsstandards ensprechent, fällt nach Westen hin recht steil ab, gut das wir die Bus Tour gewählt hatten.

Sofort nach Ankunft am Milford Sound konnten wir das Boot besteigen, das uns dann durch den ganzen Sound bis hin zum Übergang in die Tasmanische See brachte.

Der Himmel war mittlerweile Eisblau und fast wolkenlos. Dies hatte zum einen den Vorteil, ein wunderschöner Tag war uns gegeben, aber auch die allgegenwärtigen "Sandlflies" waren kein Thema an diesem Tag. Die knallende Sonne heizt die Felswände auf, so das sich die daran erwärmende Luft den Gesetzen der Physik folgt und nach oben aufsteigt. Der so entstehende Kamineffekt entfacht einen  gewaltigen Luftsog, in dem man sich an Deck der Ausflugsbooten kaum auf den Beinen halten konnte, Das trifft auf die kleinen Quälgeister erst recht zu. Auf dem Rückweg verschwindet dieser Effekt allerdings wieder - das Wissen aber auch die Sandflies.

Der Skipper des Bootes beglückwünscht uns zu dem außergewöhnlichen Wetter, ist hier doch mit rund 300 Tagen Regen im Jahr zu rechnen, 900 Ltr Regen im Jahr hier in der Milford Region. - das erklärt natürlich auch diese " grüne Hölle", den Regenwald.

 

 

 

Der Tag hätte besser nicht sein können, wir hatten einen grandiosen Tag auf dem Boot, auch die Rückfahrt war recht kurzweilig, da die Busfahrer locker auch als Alleinunterhalter durchgegangen wären. Da man in Worten kaum wiedergeben kann was wir an Eindrücken gewonnen hatten, schnell noch ein paar Bilder.

 

 

Am Ende des Tages waren wir recht platt von all den Eindrücken und vor allem von der vielen frischen Luft. Wir hatten gerade noch genug Energie um uns in das nächste Steakhouse zu schleppen, um dann dort den Dingen ihren Lauf zu lassen. Mit der Erkenntnis, dass man auch hier hätte noch einige Tage verbringen können - das hab ich wohl schon mehrfach erwähnt - , schliefen wir dann den Schlaf der gerechten.

Das Ziel des nächsten Tages war die quirlige Stadt Queenstown. Bekannt und berüchtigt für alle Adrenalin Junkies. Eine Stadt für Sportis und das Feiern kommt hier auch nicht zu kurz.

Entlang des Lake Wakatipu fuhren wir auf Queenstown zu

Sicherlich war Bungeejumping, Speedboat fahrten nicht so unser Ding, aber das Hinterland hatte schon die ersten Winzereien zu bieten, somit war auch unser Tag ausgefüllt.

 

 

So verbrachten wir den Tag recht gemütlich. Gegen Abend zog es uns dann an die Promenade, so wie auch all dieAnderen,  die sich hier aufhielten. Ein buntes Treiben etablierte sich hier, man feierte dem Sonnenuntergang entgegen

 

 

330 Km , daß war die Strecke für den heutigen Tag. Hinaus aus dem Kessel von Queenstown, durch  das Cardrona Valley um dann wiederum ins Landesinnere abzubiegen. Der heutige Endpunkt unserer Fahrt war die kleine Siedlung Fox Glacier, am gleichnamigen Gletscher gelegen. Der Fox Glacier gilt als der kleine Bruder des weithin bekannten Franz Josef Gletschers. Wir wussten nicht genau was wir zu erwarten hatten. Auch  war hier der "Spiegelsee", der Lake Matheson gelegen. Das Klang doch schon mal gut also auf geht´s.

 

 

Die kleine Ortschaft Cardrona, mit nur knapp 24 Haushalte hat als neueste Errungenschaft eine Whisky Brennerei zu bieten, gerade erst eröffnet, somit kamen wir schlaffe 10 Jahre zu früh, der gebrannte Whisky lag gerade erst im Fass. Eine weitere Attraktion ist der  " Bra Fence". Ein Stück Zaun an dem unzählige BH´s in allen Größen und Farben/Formen hängen. Der Legende nach soll eine Gruppe von Frauen dies ins Leben gerufen haben um an die Gefährlichkeit von Brustkrebs zu erinnern. Der Zaun hat schon für viel Anstoß gesorgt, bis hin zum Diebstahl der hier abgelegten Dessous. Sogar Kameras wurden installiert. Nun ist Ruhe eingekehrt, der Zaun darf weiter leben. Also ab mit dem "Ding", einen Dollar gespendet und frei ging die Fahrt weiter

 

 

Unzählige male stoppten wir noch auf der Fahrt nach Fox Glacier. Zu beeindruckend war die Natur. Also fotografierten wir Natur pur. Auch wenn die Bewölkung immer mehr zu nahm, das Farbenspiel war immer wieder imposant

 

 

Die Fox Glacier Village empfing uns recht wolkenverhangen, keine guten Aussichten am Spiegelsee tolle Fotos zu schießen. Der erste Besuch am Spiegelsee sollte uns das auch gerade so bestätige. Es war windig und diesig, von der Spiegelung im See war wenig zu sehen. Wir bezogen also unser Quartier im Mountain View B&B. Komfortabel und heimelig so wie wir es bis dato hier in Neuseeland gewohnt waren. Karen, die gute Seele des B&B´s überschüttete uns fast mit Informationen und gut gemeinter Ratschläge. Wieder einmal war unser Zeitfenster viel zu kurz - man , wie lange musst Du in dem Land bleiben um einigermaßen was gesehen zu haben. Wir erzählten Karen von dem enttäuschenden Anblick am Lake Matheson -dem Spiegelsee. Nein, don´t worry der Wind schläft um 9:00 Uhr ein, vorher lohnt es gar nicht. Sollten wir das glauben !. Na ja zur Stärkung haben wir Ersteinmal was gegessen um uns dann nochmals aufzumachen. Der Fox Gletscher aus der Ferne war immer noch Wolken verhangen. Trotz allem machten wir uns auf zum Spiegelsee. Tatsächlich, gegen 9:00 schlief der Wind ein und die Wasserfläche war gänzlich glatt, aber auch die allgegenwärtigen Fliegen genossen die Windstille und unser Blut.

 

 

Zufrieden waren wir. Den Gletscher würden wir uns am nächsten Morgen " erlaufen" Der nächste Morgen war vom Wetter her betrachtet nicht einen ticken besser als der Tag zuvor. Das ausgedehnte Frühstück genossen wir umso zufriedener, verpassten wir hier nichts mehr. Wie geplant besuchten wir noch den Gletscher, bzw. wir stiegen ihm ein wenig entgegen. Der Fox Gletscher, wie auch der Franz Josef Gletscher sind schnell wachsende, aber auch schnell schrumpfende Gletscher. der Fox Gletscher kann bis zu einem Meter in der Woche wachsen. Das Wachstum hat er allerdings im Jahre 2009 eingestellt und Schrumpft seit dem. Hätter er sich nicht so weit zurück gezogen müssten wir nun nicht so weit hinauf laufen.

 

 

Nach der frühen sportlichen Anstrengung verließen wir die Gegend um den Fox Glacier. Vorbei am Franz Josef Gletscher, der aber so Nebel verhangen war, das es vollkommen uninteressant war hier nochmals zu stoppen. Wir führen also geradewegs unserem heutigen Tagesziel entgegen. In schlaffen 260 Km sollten wir in Hokitika ankommen. Die Fahrt führte uns große Strecken an der Küste entlang und das Wetter wurde zunehmend besser. Aber warum Hokitika, was war da denn los? Los war da eigentlich nix, aber wir mussten ja nochmals irgendwo einen Halt einlegen, sonst wäre die Strecke  zu lang geworden. Hokitika ist eine Geschichtlich recht junge Stadt. Der Abbau von Gold und Kohle, sowie von Greenstone ist immer mehr in den Hintergrund getreten. Da aber viele Touristen, so wie wir, in diesem kleinen Städtchen einen halt einlegen, hat sich hier so etwas wie Ökotourismus entwickelt. Natürlich hat man sich an die Jadeschleiferei erinnert, die zusammen mit den feilgebotenen Glasbläsereiprodukten doch genau den Nerv der Touristen trifft. So nebenbei befindet sich hier auch noch die wohl größte Milch verarbeitende Fabrik in Neuseeland. Zumal war dies Stadt direkt am Wasser gelegen, das alleine war für uns schon einen Besuch wert.

 

 

Und endlich hatten wir mal wieder einen der Sonnenuntergänge die wir so lieben

 

 

Schnell waren die paar Stunden vergangen die wir hier in Hokitika verbringen durften.. Nach einem guten Frühstück im Amberlea B &B waren wir auch schon wieder auf der Straße , immer auf dem Weg nach Norden - wollten wir nicht in diesem Urlaub nicht so viel fahren - was soll´s, wer was sehen will muss fahren. Heute hatten wir ein extrem langes Teilstück vor uns, zumal wir noch einen Abstecher zu den "Pancake Rocks" machen mussten. Na ja wir mussten nicht , aber wir wollten. Bei der Abfahrt war das Wetter äußerst bescheiden, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Wir waren wieder einmal an der Küste entlang unterwegs und konnten das Mehr fast nicht sehen, da der Nebel so dicht war. Kurze Zweifel kamen auf, ob der Abstecher zu den Pancake Rocks wirklich Sinn machen würde. Man macht im Leben so viel Sinn freies, da kam es auf ein mal mehr auch nicht mehr an.

 

Ich möchte ja nicht die viel genutzte und sicherlich ausgenudelte Phrase bemühen,-" aber wenn Engel reisen.......". Die Wolken zogen an uns vorbei und Voilà wir hatten wiedermal bestes Wetter - und wieder hat es sich gelohnt

 

 

Je weiter die Fahrt gen Norden  ging, desto besser wurde das Wetter. Auch veränderte sich die Vegetation schlagartig. Das Klima wurde etwas milder, schon fast subtropisch.Wir erreichten das Gebiet des Abel Tasman Park so gegen Nachmittag. Wie weggeblasen war das miselige Wetter. Entlang der Küstenlinie erreichten wir Motueka, unser Ausgangspunkt für den Abel Tasman Park. Der Abel Tasman Park ist ein 225 Quadratkilometer großer Nationalpark, selbstredend, das auch hier mit 2 Tagen nicht viel zu machen war. Der Park soll geprägt sein von Wasservögeln - in der Hauptsache- wir werden sehen. Das Bloom Fields B&/B war unser Übernachtungsplatz für die nächste 2 Nächte. Kaum angekommen traute ich meinen Augen kaum. Auf der Brücke über einem kleinen Bach im Garten saß ein Eisvogel! Das ich derer noch mehrere im verlauf der Reise zu sehen bekommen würde konnte ich dies noch nicht wissen, also alles stehen und liegen lassen - Foto-!

 

 

Den Rest des Tages verachten wir  mit dem erkunden der Umgegend. Einen Boattrip buchten wir uns für den nächsten Tag. Das Boot  würde uns an einem von uns gewählten Ort absetzen, wir hatten die Option zurück zu laufen, oder uns aber an unserem Absetzpunkt wieder abholen zu lassen. Wir entschieden uns natürlich für Letzteres. Somit wanderten wir nur etwas durch den "Busch" und verbrachten dann auch noch eine entspannte Zeit am Beach. Dieser Tag verging wie im Flug. Hier war es einfach nur herrlich

 

Der Abel Tasman Park war für uns der Inbegriff   der Kulisse der Herr der Ringe Verfilmung, natürlich, geheimnisvoll,l eicht verwunschen, nochmals einfach toll. Die Weiterfahrt viel uns zum ersten mal richtig schwer, obwohl wir nun in die Weinregion um Blenheim kommen würden. Es würde auch die letzte Station auf der Südinsel sein. In Blenheim waren wir recht zügig, so konnten wir uns schon mal einen Überblick über die Ausdehnung der Weinbaugebiete verschaffen. Gegen Abend trafen wir dann auch im Tresco B&B ein. Wenn jemals jemand nach Blennheim Reisen sollte, das ist der Platz to be. Ian, der Betreiber dieses Guesthouses ist ein Vollblutgastgeber. Man merkte ihm regelrecht an das es ihn freute Gäste zu haben. Er erklärte uns Blenheim und die gesamte Umgebung so eindrucksvoll, das wir schon über alles im Bilde waren bevor wir es überhaupt gesehen hatten. Den Abend ließen wir gemütlich in einem Pub ausklingen und freuten uns schon auf den morgigen Tag.

Den nächsten Tag verbrachten wir damit von Weingut zu Weingut zu fahren, den einen oder anderen Tropfen zu probieren -wir ließen es uns einfach gut gehen.

 

 

Blenheim war der krönende Abschluss der Südinsel, so ganz anders war als bis dahin. Wir waren gespannt auf die Nordinsel, die ja so ganz anders sein sollte wie der Süden. Die Fahrt zur Fähre dauerte nicht lange, wir konnten sogar noch ein Schiff früher fahren, das kam uns sehr gelegen, denn das Wetter wurde plötzlich wieder ungemütlich, mal sehen wie die Überfahrt so werden würde. Zum Abschluss der Südinsel noch ein paar Bilder was die "Kiwis" so unter Briefkästen versteht. Die tollsten Dinger haben wir gesehen, von Backöfen, Mikrowellen bis Gasflaschen wurde so alles mögliche zu Briefkästen umfunktioniert.

 

 

Wir indessen, enterten die Fähre nach Wellington. Das Auto bleibt auf der Südinsel, auf der Nordinsel werden wir ein Neues bekommen. Die Fahrt mit der Fähre dauerte etwa 3 Stunden, bei weitem war der Seegang nicht so schlimm wie befürchtet. D.H wir sehen uns auf der Nordinsel in alter frische wieder